Kriminelle machten sich Künstliche Intelligenz (KI) zunutze, um ein Deepfake-Video von Miriam Weichselbraun zu erzeugen. Ein Burgenländer tappte dabei in die Online-Falle.
Wer im Internet unterwegs ist, weiß, dass dort auch Gefahren lauern. Doch während das Bewusstsein dazu steigt, werden auch die Methoden der Kriminellen immer ausgefeilter. Durch KI-Programme ist es ihnen möglich, täuschend echt wirkende Videos von Prominenten zu erstellen, die User in die Falle locken sollen.
Van der Bellen wirbt für Trading-Plattform
In diesen Deepfake-Videos verspricht beispielsweise Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einer Parlamentssitzung den Zugang zu einer automatisierten Trading-Plattform oder Armin Assinger erklärt, wie er mit einem geheimen Investment-Trick über zwei Millionen Euro verdient hat. Oder Miriam Weichselbraun berichtet in einem Interview, wie sie passives Einkommen generiert. Keines dieser Videos ist echt. Die betroffenen Prominenten wissen oft gar nicht, dass es die Videos gibt.
18.000 Euro investiert
Bei der Konsumentenschutzberatungsstelle des Landes kennt man bereits die unterschiedlichen Deepfake-Videos, die in Wirklichkeit betrügerische Investitionsplattformen bewerben. Im aktuellsten Fall war ein Mann aus dem Bezirk Eisenstadt Umgebung Opfer der Cyber-Kriminellen geworden. Er hatte aufgrund eines Werbevideos mit Miriam Weichselbraun eine Investition von über 18.000 Euro getätigt. Den versprochenen Gewinn von 50.000 Euro hat er bis heute nicht erhalten.
Konto ist gelöscht, keiner mehr erreichbar
Bei diesen Plattformen werde man von „persönlichen Beratern“ unterstützt, erklärt man beim Konsumentenschutz. „In der Regel startet man mit geringen Beträgen. Dann wird man von den ,Beratern’ motiviert, immer höhere Summen einzuzahlen. Diese sind meist sehr überzeugend, setzen einen aber auch enorm unter Druck.“ Die scheinbaren Gewinne gibt es nicht. Erst wenn eine Auszahlung verlangt wird, fliegt alles auf. Das Konto ist dann geschlossen, die „Berater“ sind nicht mehr erreichbar.
Schärfere Regeln notwendig
Für die für Konsumentenschutz zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf machen solche Fälle deutlich, dass es dringend schärfere Regeln im KI-Bereich zum Schutz der Verbraucher braucht. Gefordert ist also die Bundesregierung. „Es ist höchste Zeit, den KI-Markt in geordnete Bahnen - insbesondere was den Schutz der Konsumenten betrifft - zu lenken. Besonders gefährliche KI Systeme müssen vom Markt genommen und verboten werden“, fordert Eisenkopf.
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