Tiefe Verstrickung. Wie tief ist die FPÖ in die Spionage-Affäre rund um Egisto Ott verstrickt? Möglicherweise tiefer, als es einer wahlkämpfenden Partei, die den nächsten Kanzler stellen möchte, recht sein kann. Jetzt tauchte in den an die Parteien gelieferten Akten im U-Ausschuss auch eine Honorarliste des früheren Chefinspektors und mittlerweile verhafteten BVT-Spions Ott auf. Eine der Positionen: „Laufende Unterstützung HJJ“. Mit dieser Abkürzung gemeint ist Ex-FPÖ-Politiker Hans-Jörg Jenewein. In Preissachen wurde zwischen Ott und Jenewein heftig gechattet. Kein Wunder, wenn die ÖVP hier den sprichwörtlichen „rauchenden Colt“ sieht und die FPÖ heftig attackiert. Andreas Hanger, der ÖVP-Fraktionsführer im U-Ausschuss findet, „direkte Zahlungen der FPÖ an Russland-Spion Egisto Ott und damit ein Verrat von österreichischen Interessen an Putin werden täglich immer wahrscheinlicher“. Wenig verwunderlich, dass die Blauen heftig dementieren, auch zu einem Russland-U-Ausschuss nach den Wahlen bereit wären. Wir werden sie daran erinnern!
Hohe Wellen. Sie werden sich nicht so rasch legen, die Wellen, die die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am Sonntag in Innsbruck auslösten. Am höchsten gehen die Wogen bei der ÖVP, die ihren Ex-Vizebürgermeister Anzengruber bekanntlich in die Wüste geschickt hatte, um ihn durch (Ex-)Staatssekretär Tursky zu ersetzen. Letzterer fuhr am Sonntag in der Tiroler Landeshauptstadt ein desaströses Ergebnis ein, während Anzengruber mit seiner neuen Namensliste Platz 2 erreichte und in zwei Wochen gute Chancen hat, bei der Bürgermeisterstichwahl Amtsinhaber Willi von den Grünen zu schlagen. Nun ist nicht mehr Anzengruber der Gedemütigte, das sind Turksy und seine Unterstützer in der Bundes- und Landespartei. Wie formuliert es Conny Bischofberger heute in ihrer Kolumne nicht nur anhand des Beispiels Anzengruber? „Demütigung trotz Erfolg ist offenbar eine politische Kategorie. Sie schadet jenen, die sich ihrer bedienen, und nützt oft denen, die sie beschädigen sollte.“ Die größte Demütigung für Verlierer Tursky: Er musste am Montag eine Wahlempfehlung für seinen Ex-Parteikollegen Anzengruber abgeben. Die Höchststrafe.
Kommen Sie gut durch den Dienstag!
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