Sucht- & Panik-Beichte

Seiler „war auf ganz fragwürdigen Substanzen“

Adabei Österreich
16.04.2024 18:05

Auf YouTube legte Musiker Christopher Seiler einen regelrechten Seelen-Striptease hin und sprach offen über wichtige, oft tabuisierte Themen und verriet sogar selbst unter anderem an Panik-Attacken gelitten und mit Alkoholmissbrauch zu kämpfen gehabt zu haben.

Was als reines YouTube-Format begann, ist mittlerweile im TV und live auf Bühnen zu sehen: Mit „Auf dem roten Stuhl“ hat Musiker Bernhard Egger eine beliebte Interview-Serie ins Leben gerufen, für die er bereits mit Stars wie Nina Proll, Barbara Schöneberger und Peter Rapp geplaudert hat. Zuletzt nahm „die Hälfte“ vom Austro-Duo „Seiler und Speer“, namentlich Christopher Seiler, auf dem bekannten, signalfarbenen Sitzmobiliar Platz.

„Probleme mit verschiedenen Substanzen“
Zwar war es bereits das dritte Intermezzo zwischen den beiden Musikern – jedenfalls, das dritte vor Eggers laufender Kamera – dennoch war dies ein besonderes. Im Laufe des rund einstündigen Gespräches ließ Seiler die redensartliche Bombe platzen und gab zu, in der Vergangenheit nicht nur mit Alkohol seine Probleme gehabt zu haben: „Ich habe eine Zeitlang Probleme mit dem Trinken gehabt … und mit anderen Substanzen.“

„Der Grund dafür war, dass ich weglaufen wollte. Von unangenehmen Dingen. Immer weglaufen, immer grinsen. Und dann hab‘ ich mich einfach selbst kaputt gemacht dabei. Das passiert. Es kann mir keiner sagen, dass einen der Alkoholmissbrauch besser macht. Du glaubst das kurz, aber es macht dich nicht besser. Es gibt ganz schreckliche Interviews von mir im Internet, wo man merkt, dass der Typ auf ganz fragwürdigen Substanzen unterwegs ist. Da hätte ich eigentlich einen Pressesprecher gebraucht!“

Sein „Fluchtversuch aus der Realität“ gipfelte dann in körperlichen Ausnahme-Reaktionen: „Bei mir war es dann so weit, dass ich auch wirklich Panikattacken hatte. Und die einfachsten Dinge nicht mehr machen konnte. Ich bin in der Früh aufgestanden und es war, als wäre ein schwarzer Vorhang vor mir. Alles dunkel“, schilderte der gebürtige Wiener Neustädter. Mittlerweile befinde er sich in therapeutischer Behandlung und empfiehlt diese auch all jenen, denen es womöglich ähnlich geht.

Volle Kraft voraus
Und wie es scheint, machen sich die Gesprächstherapie und das intensive Aufarbeiten der eigenen Probleme bezahlt: Noch heuer will er selbst eine weitere Staffel einer Kultserie „Horvathslos“ produzieren, das Debüt-Album seiner zweiten Band „Aut of Orda“ (mit Paul Pizzera und Daniel Fellner) landete direkt auf Platz Eins und auch bei „Seiler und Speer“ „wird’s Zeit für ein neues Album“!

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(Bild: kmm)



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