Der Konflikt zwischen Bad Sauerbrunn und Wiesen bzw. Pöttsching verschärft sich. Eine Umfrage zeigt, dass die meisten Bewohner der umstrittenen Siedlungen zum Kurort wollen.
Im Clinch liegen, wie berichtet, die drei Gemeinden wegen Siedlungen, die zwar zu Wiesen oder Pöttsching gehören, aber geografisch näher bei Bad Sauerbrunn sind. Der Kurort möchte diese Siedlungen zu sich holen. Zuletzt wurde eine Umfrage unter den betroffenen Bürgern gestartet.
80 Prozent für Bad Sauerbrunn
Jetzt liegt das Ergebnis vor: Der Großteil will zu Bad Sauerbrunn. Laut dem Bürgermeister des Kurortes, Gerhard Hutter (LIBS), gibt es rund 1200 Haupt- und Nebenwohnsitze in den umstrittenen Siedlungen. An 420 Haushalte wurden Zettel verteilt. 856 Zettel kamen unterschrieben zurück, davon hätten sich mehr als 80 Prozent für Bad Sauerbrunn deklariert, 18 Prozent dagegen und etwa zwei Prozent seien nicht korrekt ausgefüllt gewesen. Nur Wahlberechtigte durften teilnehmen, sie mussten Name, Adresse und Unterschrift anführen.
Ergebnis eindeutig
Die Befragung der Siedlung Römersee sei bereits im Dezember erfolgt, so Hutter. Initiator der Umfrage war eine Bürgerinitiative, der er selbst angehört. Für ihn ist das Ergebnis – wenngleich nicht rechtlich bindend – mehr als eindeutig. Allerdings habe man feststellen müssen, dass viele aus Angst vor Repressalien vonseiten Wiesen oder Pöttsching die Zettel nicht ausgefüllt hätten, sagt Hutter. Auch viele unwahre Gerüchte seien gestreut worden. Er geht davon aus, dass der Ausgang auch das Stimmungsbild der „Nichtwähler“ widerspiegelt. Das Ergebnis will man den Nachbargemeinden und dem Land zukommen lassen.
Weghofer zweifelt
Wiesens Bürgermeister Matthias Weghofer (ÖVP) hingegen zweifelt massiv an der Umfrage: „Hutter soll die Zettel auf den Tisch legen.“ Er ist überzeugt, dass 75 Prozent der Wiesener Siedlungen bei der Erdbeergemeinde bleiben wollen. Die Vorgehensweise sei unseriöse und irreführend.
Menschen eingeschüchtert
Es sei nicht klar, wer genau diese Bürgerinitiative sei und wen Bad Sauerbrunn als wahlberechtigt eingestuft habe. Auch seien ihm mehrere Fälle bekannt, bei denen Menschen eingeschüchtert worden seien. Stimmen von Wiesen-Befürwortern seien bei der Umfrage ignoriert worden, anderen sei im Hinblick auf den Kindergartenplatz nahegelegt worden, für Sauerbrunn zu stimmen. „Wir sind hier ja nicht in Russland“, meint Weghofer. Er sieht nun auch das Land gefordert, aktiv zu werden.
Für Hutter ist das Ergebnis – da sich die Befragten mit Namen deklarieren mussten – über jeden Zweifel erhaben. Man habe jeden Haushalt besucht bzw. Zettel in die Postkästen geworfen.
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