Explosionen haben in der Nacht auf Mittwoch die Halbinsel Krim erschüttert. Unbestätigten Meldungen zufolge wurde der russische Militärflugplatz in Dschankoj mit Raketen angegriffen und wertvolles Kriegsgerät zerstört. Videos im Netz zeigen Detonationen, die die Dunkelheit grell erleuchten.
Nach Berichten russischer Telegram-Accounts brach infolge der Explosionen auf dem Flugfeld in Dschankoj ein Feuer aus, was durch Satellitenaufnahmen bestätigt wird. Noch fünf Stunden nach dem mutmaßlichen Raketenangriff seien Detonationen zu hören gewesen. Die Straße nach Dschankoj sei von den Behörden gesperrt geworden.
Auf der Luftwaffenbasis ist seit Invasionsbeginn im Jahr 2022 das 39. Helikopter-Regiment der russischen Streitkräfte stationiert. Russland hat die ukrainische Halbinsel vor zehn Jahren illegal annektiert.
Videos von Explosionen kursieren im Netz:
Angriff mit Langstreckenraketen?
Der X-Account „Ukraine Battle Map“, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Kriegsgeschehen in der Ukraine in Echtzeit abzubilden, spricht von einem ukrainischen Angriff mit Langstreckenraketen vom Typ ATACMS. Über diese Waffen aus US-Produktion verfügt die Ukraine offenbar seit vergangenen Herbst. Der Telegram-Account „Rybar“, betrieben vom einflussreichen russischen Militärblogger Michail Swintschuk, sprach von einem Angiff mit zwölf ATACMS-Raketen, die höchstwahrscheinlich aus der Region Cherson abgeschossen worden waren.
„Ukraine Battle Map“ berichtet unter Berufung auf NASA-Satellitenaufnahmen von mindestens sieben zerstörten Helikoptern. Zudem sei offenbar ein russisches Luftabwehrsystem vom Typ S-400 getroffen, wie Videoaufnahmen nahelegten. Sollten diese Angaben zutreffen, wäre es einer der erfolgreichsten Angriffe der Ukraine auf die Halbinsel Krim seit Kriegsbeginn. Offiziell wurde die Attacke weder von der Ukraine noch von Russland bestätigt.
Schon 2022 Ziel von Angriff
Im Kampf gegen die russischen Invasoren hat die Ukraine mehrfach Angriffe auf die besetzte Halbinsel mit Drohnen und Raketen getätigt. Der Militärflugplatz Dschankoj wurde bereits im August 2022 zum Ziel, damals explodierte ein russisches Munitionslager.
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