Erfreuliche Öko-Botschaft, aber mit einem Wermutstropfen als Hintergrund! Denn der Bodenfraß nimmt zwar ab – das aber nur wegen der schwächelnden Baukonjunktur!
In Österreich wurde deutlich weniger Boden neu in Anspruch genommen als in den Jahren davor – das ist das glasklare Resümee einer neuen Studie des Beraternetzwerks „Kreutzer & Fischer“. Analysiert wurden dafür die Flächenerhebungen des Bundesamts für Eich- und Vermessungstechnik (BEV).
Grafik: Sinkender Bodenverbrauch
Demnach wurden zuletzt bundesweit rund 2912 Hektar für zivilisatorische Zwecke (Errichtung von Gebäuden, Infrastruktureinrichtungen und Freizeitflächen etc.) beansprucht und damit um 1444 Hektar weniger als noch in den zwölf Monaten davor. Prozentuell entspricht das einem Rückgang um etwa ein Drittel.
Der Schein trügt! Wir zerstören durch Verbauung immer noch dreimal so viel Boden wie das im Regierungsprogramm vereinbarte Limit von 2,5 Hektar pro Tag.
Dr. Kurt Weinberger (Chef der Hagelversicherung)
Doch Studien-Autor Andreas Kreutzer dämpft den Optimismus: „Verantwortlich für diesen auf den ersten Blick positiven Trend war im Wesentlichen die stark unter Druck gekommene Neubauproduktion“, so Studienautor Andreas Kreutzer. Bedeutet: „Wird weniger neu gebaut, wird auch weniger Boden beansprucht.“
1718 Fußballfelder wurden seit Jahresbeginn in Österreich verbaut. Das sind mehr als 12,4 Millionen Quadratmeter wertvoller Felder, Äcker und Wiesen.
Stärkster Rückgang in Vorarlberg
Prozentuell den stärksten Rückgang gab es im Vorjahr in Vorarlberg: Im Jahresvergleich sank der Bodenverbrauch um 76 Prozent Prozent. Um fast die Hälfte schrumpfte die Flächenneuinanspruchnahme in Nieder- und Oberösterreich, konkret um 4310 bzw. 9510 Hektar. Sparsam war man mit der Nutzung neuer Flächen zudem in Tirol.
Mittelfristig betrachtet entwickelt sich die Flächenneuinanspruchnahme in allen Bundesländern rückläufig, mit Ausnahme von Wien. Andreas Kreutzer sieht aber auch Nachteile: „Gleichzeitig stieg im letzten Jahr die Arbeitslosigkeit in der Baubranche rasant, die Wohnbauproduktion hinkte dem Bedarf noch stärker hinterher!“
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