Angriff in Kirche
Terrorakt in Sydney: Bischof vergibt „seinem Sohn“
Der 16-jährige Angreifer, der im westlichen Vorort Wakeley während einer Messe den Bischof der assyrischen Gemeinde mit einem Messer attackiert hatte, wird weiterhin im Krankenhaus behandelt. Der Bischof befindet sich auf dem Weg der Besserung. „Ich sage zu ihm: ,Du bist mein Sohn, ich liebe dich und ich werde immer für dich beten. Wer auch immer dich geschickt hat, um das zu tun, dem vergebe ich ebenfalls‘“, so Mar Mari Emmanuel.
„Ich erhole mich sehr schnell. Es gibt keinen Grund, besorgt oder beunruhigt zu sein“, sagte Mar Mari Emmanuel in einer am Donnerstag veröffentlichten Audiobotschaft (siehe unten).
Er war während einer – live per Stream im Internet übertragenen Messe – im westlichen Vorort Wakeley von dem 16-Jährigen attackiert worden. Als mögliches Tatmotiv kommt „religiös motivierter Extremismus“ infrage, die Polizei stufte die Tat bereits als „Terrorakt“ ein.
Bischof und Priester überlebten
Der Bischof und mindestens ein Priester wurden nach der Tat operiert und überlebten der Polizei zufolge nur durch Glück. Dem jugendlichen Angreifer soll mindestens ein Finger abgeschnitten worden sein – wie es genau dazu kam, ist noch unklar.
Das von der Kirche veröffentlichte Video (Mar Mari Emmanuels Statement ist ca. ab Minute 3 zu hören):
Ausschreitungen nach Angriff
Nach dem Angriff kam es zu chaotischen Szenen vor der Kirche, wo sich neben Rettungskräften und Polizisten binnen kurzer Zeit eine Menge aus Hunderten wütenden Menschen einfand. Die Situation eskalierte, es kam zu Ausschreitungen.
Selbst Sanitäter mussten sich über Stunden in der Kirche verschanzen, weil sie von der Menschenmenge bedroht wurden. Laut Polizeichefin Karen Webb waren die Randalierer aber teilweise gar keine Gemeindemitglieder, sondern nur deshalb zu der Kirche geeilt, um Krawall zu machen.
Polizei sucht nach Randalierern
Mehr als 50 Polizisten seien am Montagabend bei dem Versuch verletzt worden, den wütenden Mob wieder unter Kontrolle zu bringen. Die Exekutive rief die Bevölkerung zur Mithilfe auf, die Krawallmacher ausfindig zu machen. Eine beteiligte Person habe etwa eine sehr markante Tätowierung auf dem Oberkörper, habe aber während der Unruhen „feige das eigene Gesicht vermummt“.
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