Die vorgelegte Trasse des S-Link sorgt für neue Kritik. Zur Diskussion steht, wo die Bahn nach der unterirdischen Querung der Stadt Salzburg an der Alpenstraße wieder an die Oberfläche kommen soll.
Die S-Link-Trasse ruft immer mehr Skeptiker auf den Plan. „Man muss kein Verkehrsplaner sein, um zu sehen, dass die oberirdische Lösung nicht funktionieren kann“, so Neo-Stadtchef Bernhard Auinger (SPÖ). Die derzeit vierspurige Fahrbahn ist eine wichtige Einfahrtsstraße. Mit dem S-Link könnte sie zum Nadelöhr werden.
Drei Varianten sind möglich
Zur Diskussion steht, ob der S-Link am Weg nach Süden zu Beginn der Alpenstraße, bei der Friedensstraße oder erst am Ende im Bereich der Hellbrunner Brücke wieder an die Oberfläche kommen soll. Die Varianten schlagen sich aufs Budget: Eine komplett unterirdische Lösung soll alleine auf diesem Abschnitt 736 Millionen Euro verschlingen. Die Kompromissvariante an der Friedensstraße soll die Hälfte kosten, die komplett oberirdische Trasse „nur“ 184 Millionen Euro. Verkehrsplaner geben auch eine Prognose ab, wie sehr der zweispurige S-Link in der Mitte der Fahrbahn den Pkw-Verkehr bremsen wird: Eine komplett oberirdische Trasse würde Autofahrern drei Minuten kosten.
Kritiker sehen einen drohenden Verkehrskollaps. Auch Busse könnten hier lange im Stau stehen oder gar Einsatzfahrten gebremst werden. Auinger: „Ich habe E-Mails von der Polizeidirektion und Betrieben an der Alpenstraße bekommen, die sagen, das geht nicht. Sollte das Projekt doch kommen, wird es mein Job sein, eine Finanzierungsvereinbarung zu finden, die sich die Stadt leisten kann.“ Grüne und ÖVP fordern weitere Planungen. Kay-Michael Dankl (KPÖ) meint: „Wir sind zumindest einen Schritt weiter. Man weiß nun, worüber man diskutiert.“
Die S-Link-Finanzierung wird kommenden Montag auch Thema im Stadtsenat sein.
Knapp 200 Besucher strömten schon in den ersten einhalb Stunden zum S-Link-Dialog beim Anifer Schlosswirt: Vor der Tür hatten sich Gegner von „Stopp U-Bahn“ positioniert. „Viele Leute fragen sich, ob es bei den hohen Kosten überhaupt ein mehr an Mobilität bringt“, so Hadwig Rothschädl über die kritische Stimmung.
Heftig diskutiert wurde vor den Schautaufel, die das Anifer Ortszentrum ohne Autoverkehr an der Oberfläche, zeigen. „Das ist sicher eine Chance für die Gemeinde“, meint Ortschefin Gabriela Gehmacher-Leitner (Liste KRÜ). „Ich bin betroffener Grundbesitzer“, verrät ein Besucher, der naturgemäß gegen die vorgelegte Variante ist. Prinzipiell sieht er den S-Link aber positiv: „Es braucht die Verkehrswende und eine Lösung unter der Erde. Alles andere ist ein Platzproblem.“
In Hallein informierten sich am Mittwoch 450 Interessierte. Auf der Liste der Sorgen: Skeptiker sehen das Badeparadies Königsseeache gefährdet. Nächster Dialog: Heute, Freitag, ab 14.30, Nawi (Hellbrunner Straße).
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