Es ist angerichtet! Vor ausverkauftem Haus steigt Freitagabend (19.30) in Liebenau der erste Akt gegen Rapid. Mit Manprit Sarkaria auf der Tribüne. Sturms Cup-Held spricht nach seinem bösen Knöchelbruch mit der „Krone“ über seinen Weg zurück, den Traum von der EURO und warum er innerlich brodelt.
Das Malheur passierte am 7. März beim Europacup-Heimspiel gegen Lille: Kurz vor der Pause humpelte Manprit Sarkaria mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld. Die niederschmetternde Diagnose: Knöchelbruch! Und was machte der Pechvogel kurz nach seiner Verletzung in der Kabine? Er lachte! „Ich bin nicht so leicht kleinzukriegen“, sagt „Mani“ ein gutes Monat nach dem Tiefschlag und muss schmunzeln: „Es war ja auch irgendwie lustig, für mich ist damals nicht die Welt zusammengebrochen. Es gibt Schlimmeres, wir in Österreich führen ein Luxus-Leben. Ich bin grundsätzlich ein positiver Mensch. Es muss viel passieren, dass ich wütend werde. Ich ruhe in der eigenen Mitte“, sagt die Frohnatur, die mit Krücken „bewaffnet“ die Spiele auf der Tribüne verfolgt hat.
Schon wieder am Platz
Auch Freitagabend wird er wieder als Daumendrücker im Stadion sein. Der Kracher gegen Rapid ist seit Wochen restlos ausverkauft. „Natürlich ist es nicht einfach, nur zuschauen zu können.“ Jetzt noch mehr. Heißer Titelkampf, dann das Cup-Finale. Im Endspiel des Vorjahres war der 27-Jährige noch der große Held mit seinem Doppelpack gegen Rapid. Gegen keinen anderen Verein hat der ehemalige Austrianer öfter getroffen – in 15 Duellen erzielte Sarkaria sechs Tore, sorgte für fünf Assists. „Es hilft nichts, ich muss die Situationen annehmen, wie sie ist. Ich versuche so schnell wie möglich zurückzukommen.“
Die Krücken braucht er nimmer, ganz im Gegenteil: Mit den Physios arbeitet er schon wieder am Platz, machte Läufe. Zur Freude von Trainer Christian Ilzer: „Die Fortschritte sind sehr positiv.“
Ob sich der eine oder andere Einsatz im Titelkampf gar noch ausgeht? Sturms Offensivwaffe hält nichts von Prognosen. „Ich muss von Woche zu Woche schauen. Wenn nicht diese Saison, dann eben in der nächsten.“ Die Mini-Chance, noch auf den EM-Zug aufzuspringen, lebt. „Die Hoffnung besteht, bis zur Endrunde sind es ja noch zwei Monate. Aber es liegt nicht an mir, sondern am Teamchef. Ich habe im Herbst nur ein Spiel für das Nationalteam gemacht.“ Zukunftsmusik. Freitag wird „Mani“ wieder auf der Tribüne Platz nehmen. „Nach außen hin bin ich ruhig, aber innerlich brodelt es.“
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