Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten war im letzten Jahr stark rückläufig – jetzt soll aber durch das Wohnbaupaket der Bundesregierung die Trendwende passieren. Noch allerdings muss man sich in Geduld üben, weil die Details auf sich warten lassen. „Die Leute warten zu“, sagt RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller und spricht von einem „Stillstand“.
„Wir rechnen mit einem starken Anstieg im privaten Wohnbau und damit auch bei den Finanzierungen. Es gibt auch schon ein verstärktes Interesse an Beratungen für neue Wohnbaukredite, was im Wesentlichen auf das Förderpaket der Bundesregierung zurückzuführen ist, aber jetzt warten die Leute zu, bis die Kriterien endgültig auf dem Tisch liegen", sagt Heinrich Schaller.
Und das hat Folgen. „Die Privatkreditvergabe ist mehr oder weniger zur Gänze zum Stillstand gekommen“, erklärt der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, der am Freitag die Zahlen für das Jahr 2023 vorlegte.
Wir sind der Meinung, dass wir mit Mitte des Jahres das Tal der Rezession durchschreiten und im zweiten Halbjahr 2024 wieder mit einem Wachstum rechnen können. Wir werden keine massive Fahrt nach oben erleben, sondern es wird Schritt für Schritt gehen.
Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ
Die Konzernbilanzsumme war zwar leicht rückläufig, lag aber bei 47,8 Milliarden Euro, der Überschuss nach Steuern stieg auf 608,3 Millionen Euro – ein Plus von 269,5 Millionen Euro im Vergleich zum Jahr 2022. Ein „sehr, sehr erfreuliches Ergebnis“, nennt das Schaller, der die Bedeutung für die Steigerung der Kapitalstärke herausstrich. „Wir sind so für mögliche Rückschläge wesentlich besser gewappnet, haben aber auch dementsprechend die Chance, weiter zu wachsen.“
Online-Sparen immer beliebter
Starke Zuwächse gab‘s auch bei den Sparvolumen: Die kletterten im Vorjahr auf 18,7 Milliarden Euro. „Das Wachstum ist dabei fast ausschließlich auf das Online-Sparen zurückzuführen“, erklärt Schaller.
350 Filialen in Oberösterreich
Ob aufgrund des verstärkten Zulaufs für Onlinebanking und Co. das Filialnetz weiter verkleinert wird? Schaller winkt ab: „Raiffeisen wird den Vorteil der direkten Kontakte zu unseren Kunden, den man sich seit mehr als 100 Jahren erarbeitet hat, nicht mit einem Federstrich wegschmeißen und aufgeben.“ In Oberösterreich betreibt man derzeit 350 Filialen. Vereinzelte Zusammenlegungen schließt er nicht aus: „Aber Raiffeisen wird aus der Region sicher nicht verschwinden.“
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