Denkmalschutz gegen Umweltschutz: Dieses Duell kristallisiert sich im Wienerwald derzeit um eine ehemalige Kapelle heraus. Denn das säkularisierte Gotteshaus muss abgerissen werden. Es steht nach einem Widmungstausch auf der grünen Wiese.
Gablitz ist eine beschauliche Gemeinde vor den Toren der Großstadt. Im sogenannten grünen Ring um Wien gelegen, herrscht hier eine Bausperre. Damit im Ortskern ein neues Zentrum samt Platz für ein Generationenhaus errichtet werden konnte, musste ein widmungstechnischer Tauschhandel her. Gut, dass die pflegebedürftigen Bewohner des Marienheimes, das von der benachbarten Kongregation St. Barbara betrieben wird, ohnehin vom baufälligen Gebäude ins neue Haus im Zentrum umziehen sollten.
Verpflichtender Abriss vorerst verboten
Darum wurde das Areal am Klosterweg in Grünland zurück gewidmet, mit der Auflage, das Haus rasch nach der Umsiedlung abzureißen. Vor zwei Jahren regte sich dagegen arger Widerstand – die „Krone“ berichtete. Und immer noch steht die, seit gut einer Woche übrigens „entweihte“ Kapelle im Mittelpunkt der Debatten.
Wie Bürgermeister Michael Cech bestätigt, wurde das Verfahren über den Denkmalschutz des profanisierten Gotteshauses erneut verlängert. Bis zum Abschluss derselben muss die Kapelle samt Verbindungsgang stehen bleiben. Cech: „Und das, obwohl es gemäß Flächenwidmung im Sinne der Entsiegelung abgerissen werden müsste!“ Die Gemeinde hat in dem Verfahren selbst übrigens keine Parteienstellung.
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