Pläne präsentiert

Neues Neutorviertel: Wohlfühlort oder Katastrophe?

News aus Graz
19.04.2024 17:00

Die Pläne für die Umgestaltung des Neutorviertels wurden am Freitag mit jeder Menge Euphorie von der Stadtspitze präsentiert – Geschäftsleute und Anrainer sehen das freilich etwas anders.

Voller Stolz präsentierte am Freitag die Grazer Polit-Spitze die Pläne fürs Neutorviertel. „Wir schaffen ein Viertel mit höchster Aufenthaltsqualität, fairer Verteilung des öffentlichen Raums für die Menschen, bester Erreichbarkeit und mit dutzenden Bäumen und neuen Grünflächen. So entsteht ein Ort der Begegnung, des Verweilens und des Flanierens“, betonte die grüne Vizebürgermeisterin Judith Schwentner. Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) sagte: „Mit der Umsetzung der neuen Neutorlinie gelingt ein wichtiger Schritt zu einem besseren und störungsfreieren Öffi-Netz.“

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Das Neutorviertel wird zu einem Ort der Begegnung, des Verweilens und des Flanierens, an dem man sich sicher und entspannt bewegen kann.

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner

Hier ein paar Details:
Kaiserfeldgasse: Ab 5. Juli Begegnungszone, Taxi-Standplatz wird zum Opernring verlegt.

Franziskanerviertel wird zur Fußgängerzone (kein Radfahren mehr erlaubt).

 Raubergasse wird ab November 2025 zur Begegnungszone. Kalchberggasse wird noch geprüft.

 Radweg: Fahrradstraße Obere Neutorgasse wird morgen eröffnet. Baustart für Radweg Joanneumring (vier Meter breit, eine Fahrspur für Pkw fällt weg) im Mai, fertig im Herbst.

 Neue Einbahnen: Neutorviertel Ost im Sommer, Neutorviertel West im November 202 5.

 Bäume: 60 werden neu gepflanzt, 82 „saniert“.

Parkplätze: Wieviele der 3522 (von Murgasse bis Grazbachgasse) wegfallen, ist noch offen.

Für die Raumausstatterin Silvia Schantl ist die Entwicklung in der Neutorgasse „eine Katastrophe“. (Bild: Jauschowetz Christian)
Für die Raumausstatterin Silvia Schantl ist die Entwicklung in der Neutorgasse „eine Katastrophe“.

Von Euphorie will Raumausstatterin Silvia Schantl (Neutorgasse 17) nichts wissen, sie ist stinksauer: „Wir sind hier seit 1971. Aber durch die Baustelle standen wir schon knapp vor dem Aus. Und jetzt drohen mir viele Kunden bereits, dass sie nicht mehr in die Stadt kommen werden, weil das Autofahren unmöglich gemacht wird. Es ist eine Katastrophe.“

Auch Anrainer Walter Kriwetz ist stinksauer.  (Bild: Jauschowetz Christian)
Auch Anrainer Walter Kriwetz ist stinksauer. 

Anrainer Walter Kriwetz ist ebenso auf 100: „Die Leute werden hier vertrieben. Hier entsteht ein großer Spielplatz für alle, auf dem die Autos keinen Platz mehr haben!“

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