Mit nur einem Wort

Israelischer Minister sorgt nach Angriff für Eklat

Ausland
19.04.2024 17:11

Während Politiker weltweit zur Zurückhaltung im Konflikt um Israel und den Iran aufrufen, gießt der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir einmal mehr Benzin ins Feuer der Debatte – und das mit nur einem Wort.

Ben-Gvir ist schon seit Längerem nicht unbedingt für die feine politische Klinge bekannt, vertritt er nicht zuletzt in der Auseinandersetzung mit den Palästinensern oft extreme Ansichten. Oft wurden Wortmeldungen von ihm zur Annexion des Westjordanlands oder auch seine Haltung zu palästinensischen Aktivisten als rassistisch und hetzerisch kritisiert.

Reaktion Israels herabgewürdigt
Trotz aller Brisanz nimmt er sich nun auch im aktuellen Konflikt nicht zurück – und bringt damit die israelische Opposition zum Schäumen. Kurz nach dem Vergeltungsschlag Israels auf den Raketenhagel aus dem Iran vom Wochenende schrieb er im Kurznachrichtendienst X schlicht: „Armselig.“ Gemeint ist damit die Reaktion seines Landes, die ihm offenbar nicht weit genug gegangen ist, die Reaktion dürfte seiner Ansicht nach wohl zu schwach ausgefallen sein.

Ben-Gvirs Meinung dazu kommt dabei keineswegs überraschend: Schon in den vergangenen Tagen hatte er vehement gefordert, mit aller Härte auf den Angriff aus dem Iran zu antworten. Während sich das offizielle Israel zum Zeitpunkt seines Posts noch gar nicht zu den drei Explosionen im iranischen Isfahan bekannt hat, gestand der Minister damit aber indirekt ein, dass es sich dabei um eine israelische Vergeltungsaktion gehandelt hat.

Opposition sieht noch nie dagewesenen Schaden
Auf diese Art und Weise sei es Ben-Gvir gelungen, „Israel von Teheran bis Washington zum Gespött zu machen und zu beschämen“, reagierte etwa Oppositionsführer Jair Lapid ebenfalls auf X. Noch nie zuvor habe ein Minister „dem Image und dem internationalen Status des Landes so viel Schaden zugefügt“, wetterte Lapid weiter.

Dass Itamar Ben-Gvir der Angriff auf den Iran nicht weit genug geht, ist wohl unübersehbar – mit einer Äußerung dürfte er nun aber zu weit gegangen sein. (Bild: APA/AFP/AHMAD GHARABLI)
Dass Itamar Ben-Gvir der Angriff auf den Iran nicht weit genug geht, ist wohl unübersehbar – mit einer Äußerung dürfte er nun aber zu weit gegangen sein.

Der Oppositionspolitiker ist mit seiner Kritik nicht alleine. Auch der Experte für internationale Politik Shaiel Ben-Ephraim hatte auf X kein gutes Wort für die Formulierung übrig. Ben-Gvir habe nicht nur die israelische Operation bestätigt und „lächerlich gemacht“, sondern auch „die Abschreckungskraft Israels untergraben. Eine Schande für einen Minister.“

Iran spielt Meldungen herunter
Der Iran ist Insidern und US-Medien zufolge in der Nacht auf Freitag Ziel eines seit Tagen angedrohten israelischen Angriffs geworden, der offenbar aber nur ein begrenztes Ausmaß hatte. Iranischen Staatsmedien zufolge wurden im Zentrum des Landes drei Drohnen abgeschossen, Schaden sei nicht entstanden.

Eine offizielle Bestätigung für die Berichte lag nicht vor. Im Iran wurden die Meldungen heruntergespielt und signalisiert, dass das Land keine Vergeltungsmaßnahmen plant.

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