Kurioses Blackout von Rapids Goalie Niklas Hedl besiegelte erste Pleite der Wiener im Jahr 2024 – 0:1 in Graz. „Besser jetzt als später im Cupfinale“, nahm’s Trainer Robert Klauß trotz der Enttäuschung gelassen. „Niki ist vom Typ so gefestigt, dass er das abhaken kann.“
Rapids mitgereiste Fans skandierten seinen Namen, alle Spieler gingen sofort auf Niklas Hedl zu, auch Trainer Klauß nahm seinen Goalie nach dem Schlusspfiff sofort in den Arm. Alle litten mit dem 23-Jährigen. Der vor den Augen von Teamchef Ralf Rangnick lange im ausverkauften Grazer Stadion eine starke Partie abgeliefert hatte. Aber dann kam die 79. Minute, ein irres Blackout: Hedl wollte im Fallen einen harmlosen Ball aufnehmen, schlug sich die Kugel dabei aber auf das Knie, Sturms Joker Biereth konnte sein Glück kaum fassen, schob das „Geschenk“ ins leere Tor ein – 1:0 (79.).
Es war der goldene Schuss, die Entscheidung! „Bitter für ihn, bitter für uns. Es tut richtig weh – aber so ist der Fußball“, so Rapids Kapitän Hofmann. „Aber wir machen ihm keinen Vorwurf. Fehler gehören dazu. Er hat uns schon so viele Partien gerettet.“
Griff in die Trickkiste
Wobei gestern eine Nullnummer, ein Punkt, das höchste der Gefühle für Grün-Weiß gewesen wäre. Denn bei Burgstaller und Kongolo ging Rapid zu Beginn der Wochen der Entscheidung kein Risiko ein. Zehn Ausfälle galt es zu kompensieren, von der „Einsergarnitur“ fehlten vier Stammspieler – daher griff Klauß tief in die Trickkiste, überraschte: Kasanwirjo rückte erstmals für Grün-Weiß in die Innenverteidigung, Seydi feierte sein Startelf-Debüt, Grüll gab die Solospitze. Mit Tempo „Umschalter“ nutzen – so Rapids Devise ...
letztlich war es Rasenschach. Rapid wartete an der Mittellinie – und das gut. Auch die Notabwehr verteidigte fast alles weg. Die Grazer waren nur bei Standards und einer Jatta-Chance, die Hedl und dann Hofmann kurz vor der Linie vereitelten, gefährlich. „Wir haben aus dem Spiel nichts zugelassen“, bilanzierte Klauß. „Es war ein klassisches 0:0.“ Weil Rapid bis auf Mayulus Chance in der Nachspielzeit gar nie anklopfte. Da agierte man zu hektisch, ungenau – dank der guten Defensive wäre ein Punkt dennoch nicht unverdient gewesen.
Aber dann patzte Hedl. „Besser jetzt als später im Cupfinale“, nahm’s Klauß trotz der Enttäuschung gelassen. „Niki ist vom Typ so gefestigt, dass er das abhaken kann.“
Bereits am Mittwoch treffen sich die Teams in Wien wieder – Liga-Teil 2 der Trilogie mit dem Cup-Höhepunkt am 1. Mai in Klagenfurt. Mit dem 0:1 riss aber Rapids Serie, gab es die erste Pleite im zwölften Spiel im Jahr 2024. Platz drei könnte in weite Ferne rücken. Während Sturms Fans „Wir werden Meister“ skandierten. Bis Sonntag als Tabellenführer.
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