Die wichtigste Kryptowährung Bitcoin hat sich nach der mit Spannung erwarteten Produktionsdrosselung – dem „Halving“ – kaum verändert gezeigt. Der Kurs lag am Samstag gegen Mittag (MESZ) bei 63.542 Dollar und damit 0,5 Prozent tiefer. Experten wie Chris Gannatti von WisdomTree hatten das planmäßig etwa alle vier Jahre auftretende Phänomen als „eines der größten Ereignisse in der Kryptowelt in diesem Jahr“ bezeichnet. Im Vorfeld war über einen Kursanstieg spekuliert worden.
Dabei verwiesen Enthusiasten auf die Begrenzung der Bitcoin-Menge, um eine Inflation zu verhindern. Kritiker sprachen dagegen von einer einfachen technischen Änderung, die von Spekulanten aufgebauscht werde, um den Kurs in die Höhe zu treiben.
Bei dem Halving - wörtlich „Halbierung“ – wird die Produktion von neuen Bitcoin gedrosselt. Bei dieser Form von Kryptowährung werden die Angaben zu einer Transaktion in verschlüsselten Datenblöcken hintereinandergehängt. Damit diese Abläufe überprüft werden können, stellen Nutzer Rechenkapazität zur Verfügung. Für sie entstehen dabei Kosten etwa für den Strom. Als Belohnung erhalten sie neu geschaffene Bitcoin – ein als „Schürfen“ oder „Mining“ bezeichneter Prozess. Damit es bei Bitcoin zu keiner Inflation kommt, wurde die maximale Zahl digitaler Münzen von vorne herein auf 21 Millionen begrenzt.
Bitcoin-Produktion wird immer teurer
Das Halving ist der Mechanismus, der sicherstellt, dass diese Grenze nicht gerissen wird. Nach 210.000 neu geschaffenen digitalen Münzen halbiert sich die Belohnung der Schürfer. Bei unveränderten Kosten macht das den Schritt finanziell unattraktiver und reduziert so die Bitcoin-Produktion. Aktuell sind etwa 19 Millionen Bitcoin im Umlauf, die maximale Menge wird voraussichtlich im Jahr 2140 erreicht. Der genaue Zeitpunkt eines Halvings ist damit technisch nicht festgelegt. Bisher kam es alle vier Jahre dazu – 2012, 2016, 2020 und nun am Freitag.
Bei früheren Halvings stieg anschließend der Bitcoin-Kurs. Nach der Drosselung am 11. Mai 2020 etwa stieg der Preis in der darauffolgenden Woche um etwa zwölf Prozent und in den folgenden zwölf Monaten um 659 Prozent. Im Juli 2016 erhöhte sich der Bitcoin-Preis in der nächsten Woche um rund 1,3 Prozent, fiel jedoch einige Wochen später wieder ab, bevor er erneut anstieg. Einige Beobachter sehen eine Kausalität: Da das Angebot an Bitcoin nicht mehr so stark wachse, handle es sich um eine Verknappung, die zu einem höheren Preis führe. Skeptiker halten dagegen, dass das Halving als vorhersehbarer Schritt bereits eingepreist sei.
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