Prozess in Wels

Nebenbuhler erstochen: Laut Anwalt wars „Notwehr“

Oberösterreich
21.04.2024 10:00

Mordprozess am kommenden Mittwoch in Wels: Ein Montenegriner (40) soll im Vorjahr einen gleichaltrigen Bosnier in Marchtrenk getötet haben. Nun lässt der Verteidiger mit einer ungewöhnlichen Strategie aufhorchen: Es habe sich um einen Putativnotwehrexzess gehandelt.

Es war eine Hinrichtung: Mit fünf Stichen mit einem Küchenmesser mit 20 Zentimeter langer Klinge soll ein montenegrinischer Unternehmer (40) aus Rutzing am 31. März 2023 um 6.30 Uhr früh auf einem Lagerplatz in Marchtrenk einen gleichaltrigen Mitarbeiter aus Bosnien erstochen haben. Das Tatmotiv dürfte offensichtlich Eifersucht gewesen sein: Denn der Angeklagte rief laut den Ermittlungen nach den fünf Messerstichen seine Frau an, mit der er in Scheidung lebt, und gestand die Tat. Danach bedrohte er auch sie noch mit dem Umbringen. Hintergrund: Er vermutete ein Verhältnis seiner Frau mit dem späteren Mordopfer.

Mordverdächtiger war amtsbekannt
Der Montenegriner ist amtsbekannt, er war erst im Februar des Vorjahres wegen fortgesetzter Gewalt gegen seine in Scheidung lebende Frau verurteilt worden. Er musste damals nur für zehn Stunden hinter Gitter, wurde dann aber gegen gelindere Mittel wieder freigelassen.

„Fahr, fahr, fahr!“
Zu Beginn der Ermittlungen war auch ein Arbeiter (19) ins Visier der Polizei geraten. Der Montenegriner war mit dem blutigen Messer zu diesem ins Auto gesprungen: „Fahr, fahr, fahr!“ Während eine Zeugin die Polizei alarmierte, flüchtete der 40-Jährige mit dem Serben in ein Trauner Café, wo er verhaftet wurde. Am kommenden Mittwoch steht der Mann nun in Wels vor Gericht, die Anklage lautet auf Mord.

Der Linzer Anwalt Andreas Mauhart (Bild: Alexander Schwarzl)
Der Linzer Anwalt Andreas Mauhart

Angst vor möglicher Waffe im Rucksack
Verteidiger Andreas Mauhart lässt allerdings im Vorfeld mit einer ungewöhnlichen Strategie aufhorchen. Er will auf einen „putativen Notwehr-Exzess“ plädieren. Sein Mandant habe geglaubt, dass das spätere Opfer eine Waffe im Rucksack habe. Er habe deshalb zugestochen, bevor der Bosnier die vermutete Waffe ziehen konnte ...

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