Gewalt, Pornos und Co.

WhatsApp-Gruppe sorgt an Tirols Schulen für Wirbel

Tirol
21.04.2024 08:00

Gewaltszenen, Pornografie, Tierquälereien – all das wird derzeit in einem Chat gepostet. Brisant: Manche Schüler befanden sich plötzlich in dieser Gruppe, ohne dass sie Bescheid wussten. Die Polizei wurde eingeschaltet.

Große Aufregung rund um eine WhatsApp-Gruppe herrscht derzeit gleich an mehreren Schulen im Tiroler Unterland! Denn darin werden offenbar regelmäßig äußerst bedenkliche Inhalte – von Gewaltszenen über Pornografie bis hin zu scheußlichsten Tierquälereien – gepostet. Besonders problematisch: Manche Schüler wurden sogar ohne ihr Wissen der Gruppe hinzugefügt.

Jugendliche schlugen selbst Alarm
In einem Gymnasium schrillten bei den Jugendlichen selbst die Alarmglocken. Sie wandten sich mutig und vorbildlich an Lehrpersonen, die schließlich gemeinsam mit der Direktion die Polizei über die außerschulische Gruppe in Kenntnis setzten.

Der Instant-Messaging-Dienst WhatsApp wurde 2009 gegründet. (Bild: DADO RUVIC)
Der Instant-Messaging-Dienst WhatsApp wurde 2009 gegründet.

„Das kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen“
An einer Schule im Zillertal, in der offenbar dieselbe WhatsApp-Gruppe oder zumindest eine ähnliche für Aufruhr sorgte, wurden die Eltern und Erziehungsberechtigten zudem darauf hingewiesen, dass sowohl der Besitz als auch die Verbreitung von pornografischen und nationalsozialistischen Inhalten rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Zudem wird in diesem Schreiben, das der „Krone“ vorliegt, auf folgenden Aspekt hingewiesen: „Da WhatsApp erst ab 16 Jahren genutzt werden darf, haften Eltern zu einem früheren Zeitpunkt für ihre Kinder.“

Zitat Icon

Die Kinder wurden von den Polizeibeamten aber für die Problematik sensibilisiert.

Die Direktion einer betroffenen Schule

„Material, das nicht für Kinder bestimmt ist“
So weit kommt es zumindest im Gym (vorerst) zum Glück nicht. „Es stellte sich heraus, dass – bis auf einen Sticker – keine strafrechtlich relevanten Inhalte in der Gruppe vorhanden sind, jedoch Material, das definitiv nicht für Kinder bestimmt ist“, wurden die Eltern in einer Aussendung vom Direktor informiert. Von den rund 30 in dieser Schule betroffenen Jugendlichen musste aus diesem Grund auch kein Handy beschlagnahmt werden. „Die Kinder wurden von den Polizeibeamten aber für die Problematik sensibilisiert und ihnen wurden – sehr drastisch – die persönlichen und auch strafrechtlichen Konsequenten aufgezeigt“, heißt es von Seiten der Direktion.

Direktor ist beeindruckt vom Handeln der Schüler
Und vielleicht hat die ganze Aufregung ja auch etwas Gutes und die Schüler wurden durch die Begegnung mit der Polizei mit einem fruchtbaren Lernprozess konfrontiert. Der Direktor ist jedenfalls beeindruckt, mit welcher Verantwortung seine Schüler in die Kommunikation getreten sind.

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