Der Immobilienunternehmer Siegfried Stieglitz aus Steyr fordert von der Raiffeisenbank Attersee-Süd 1,2 Millionen Euro. Anlass war ein Grundstücksdeal zwischen Immobilienentwicklern über ein Konto der Raiffeisenbank. Da die Bank das Geld nicht auszahlen will, hat er sie nun angezeigt und eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Wels eingebracht – diese liegt der „Krone“ vor.
Stieglitz war von 2018 bis 2020 im Aufsichtsrat der Asfinag. Gemeinsam mit Ex-FP-Vizekanzler Heinz-Christian Strache wurde er voriges Jahr im Spenden-Strafprozess rechtskräftig freigesprochen. Stieglitz‘ Immobiliengesellschaft Kiara hätte vorigen Sommer ein Grundstück in Guntramsdorf an eine niederösterreichische Gesellschaft um acht Millionen Euro verkauft. Die kaufende Firma verpflichtete sich, 1,2 Millionen Euro Anzahlung zu leisten. Dann beteiligte sich noch eine Gesellschaft an dem geplanten Projekt zum Bau von elf Doppelhäusern und vier Einzelvillen. Diese Gesellschaft erklärte, dass sie die 1,2 Millionen Euro zahlen werde. Das Geld sollte von ihrem Bankguthaben bei der Raiffeisenbank Attersee-Süd überwiesen werden.
Aber: „Die Raiffeisenbank Attersee-Süd verweigert beharrlich die Zahlung an die Kiara Immobiliengesellschaft“, steht in der Anzeige. Obwohl es sogar eine gerichtliche Exekutionsbewilligung des Bezirksgerichts Mödling gebe. In einer Erklärung habe die Bank mitgeteilt, dass sie das Konto, auf dem insgesamt 9,8 Millionen liegen, habe sperren müssen. Stieglitz vermutet im Gespräch mit den OÖN, dass die Bank auf die Insolvenz der Gesellschaft spekuliere und daher das Geld nicht auszahle.
Die Firmen, die in dem Immobiliendeal verwickelt waren, sind einem Immobilienunternehmer ausSalzburgzuzuordnen, in deren Gruppe zuletzt Firmen pleitegegangen sind. Die betroffene Firma stehe auch im Zusammenhang mit den Kreditausfällen in der Höhe von 20 Millionen Euro bei der Raiffeisenbank Flachgau Mitte. Die Salzburger Regionalbank musste nach den Ausfällen vomSalzburgerRaiffeisenverband mit 18,5 Millionen Euro finanziell aufgefangen werden.
Die Raiffeisenbank Attersee-Süd hat selbst eine zivilrechtliche Klage gegen eine Wiener Immobiliengesellschaft eingebracht. Es geht hier um offene Kreditrückstände in Höhe von 4,1 Millionen Euro. Zum Rechtsstreit mit Stieglitz wollte sich die Bank auf OÖN-Anfrage nicht äußern.
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