2:06:35 Stunden

Wien-Marathon: Chala Regasa triumphiert

Sport-Mix
21.04.2024 09:00

Der 41. Vienna City Marathon hat seinen Sieger. Der Äthopier Chala Regasa gewann am Sonntag in 2:06:35 Stunden. Bester Österreicher wurde Mario Bauernfeind, er überquerte die Ziellinie nach 2:14:19 Stunden. Bei den Damen triumphierte Nazret Weldu in 2:24:08. Das Rennen läuft noch, wir berichten live (siehe Ticker unten).

Regasa sorgte für den ersten äthiopischen VCM-Sieg seit 2015, als Sisay Lemma in 2:07:31 Min. siegreich geblieben war. Regasa selbst hatte davor nur einen Marathon bestritten und war den im April 2023 als Fünfter in Rotterdam in 2:06:11 gelaufen. In Wien war er allerdings schon 2019 gewesen, als er – auch auf Teilen der VCM-Strecke – für Eliud Kipchoge bei dessen 1:59-„Laborrennen“ im Jahr 2019 im Pacemaker-Einsatz gewesen war. „Ich bin nicht hier, um mich zurückzuhalten“, hatte Regasa am Donnerstag gesagt – und setzte sein Vorhaben in die Tat um.

(Bild: APA/EVA MANHART)

Bauernfeind schlägt Herzog
Er hatte schließlich einen Riesenvorsprung von mehr als vier Minuten auf den zweitplatzierten Kenianer Leonard Barsoton. Bauernfeind entschied das Duell mit ÖLV-Rekordhalter Peter Herzog um den besten ÖLV-Athleten klar für sich und klassierte sich auch in der europäischen Spitze dieses Laufes. Herzog hatte auf seinen Landsmann gut eine Minute Rückstand. „Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen“, freute sich Bauernfeind.

Mario Bauernfeind (Bild: APA/EVA MANHART)
Mario Bauernfeind

Mayer trotzt ihrer Periode
Julia Mayer konnte zwar nicht an ihren ÖLV-Rekord anschließen, ihre Leistung war aber fast ebenso hoch einzuschätzen wie die grandiosen 2:26:43 von Valencia. „Ich finde mich leider momentan in einer schwierigen Phase, habe meine Periode“, berichtete Mayer im Ziel. „Ich habe mich darauf aber mental schon vorbereiten können. Dafür war es heute echt eine Leistung, auf die ich stolz bin.“ In 2:31:25 wurde sie Zehnte und zweitbeste Europäerin. „Das kann sich auch vom Ergebnis her sehen lassen.“

Österreichischer Sieg
Einen österreichischen Sieg gab es im Halbmarathon. Der erst 19-jährige Wiener Timo Hinterndorfer lief mit der Marathon-Spitze mit und bewältigte die Distanz in neuer persönlicher Bestzeit von 1:03:05 Std., und damit nur um zwei Sekunden langsamer als die VCM-Spitze. Hinterndorfer hatte erst vor zwei Wochen den Linz-Halbmarathon in 1:03:25 gewonnen. Timon Theuer in 1:05:45 und Thomas Messner in 1:06:29 vervollständigten einen österreichischen Triplesieg.

(Bild: APA/EVA MANHART)

Das Rennen lief bei besseren äußeren Bedingungen ab, als es ob der Prognosen zu befürchten gewesen war. Schon im Startbereich wurden die inklusive der Neben-Bewerbe rund 35.000 Athleten von Sonnenschein begrüßt, die Temperaturen bewegten sich im niedrigen einstelligen Bereich, der Wind war nicht so störend wie erwartet.

Hier unsere Live-Berichterstattung zum Nachlesen:

  • 11.33 Uhr: Julia Mayer kommt als Zehnte und beste Österreicherin mit  2:31:25 ins Ziel.
  • 11.24 Uhr: Auch die Siegerin steht fest: Nazret Weldu gewinnt in  2:24:08 und sichert sich so auch gleich das Olympiaticket.
Nazret Weldu (Bild: APA/EVA MANHART)
Nazret Weldu

 

  • 11.07 Uhr: Er ist im Ziel! Unter dem tosenden Applaus der Zuschauer und auch der Halbmarathonläufer rennt Chala Regasa durch das Ziel vor dem Burgtheater. Seine Endzeit sind beachtliche 2:06:35.
  • 11.03 Uhr: Nazret Weldu hat bereits eine halbe Minute Vorsprung herausgelaufen. Erstmals seit 2015 wird es weder bei Herren noch bei Damen einen kenianischen Sieg beim Vienna City Marathon geben.
  • 11.01 Uhr: Regasa ist bereits auf der Ringstraße, nur ein Sturz kann ihn den Sieg noch kosten. Er wird seinen zweiten Marathon in einer sehr starken Zeit gewinnen.
  • 10.57 Uhr: Bei den Damen dürfte es eine Premiere geben, in Form eines eritreischen Sieges. Nazret Weldu hat sich von Rebecca Tanui gelöst.
  • 10.50 Uhr: Im Kampf um den besten Österreicher ist die Vorentscheidung gefallen. Peter Herzog, dessen Vorbereitung von einer Viruserkrankung getrübt war, musste nach rund 34 Kilometern abreißen lassen. Damit ist Mario Bauernfeind auf dem Weg zum teaminternen Sieg.
  • 10.45 Uhr: Julia Mayer hat nach 29 Kilometern noch immer ihre beiden Tempomacher Stephan Listabarth und Simon Stützel vor sich. Momentan lassen ihre Durchgangszeiten auf eine Endzeit von rund 2:29 schließen, aber sie ging, wie ihr Manager Richard Schmied bestätigte, eher defensiv an. Es ist also gut möglich, dass sie noch zusetzen kann. 
  • 10.41 Uhr: Chala Regasa sieht sehr gut aus, hat mittlerweile einige Meter Vorsprung herausgelaufen. Den Streckenrekord von 2:05:08 wird er voraussichtlich nicht erreichen, aber eine Zeit um 2:06 dürfte möglich sein. Es wäre übrigens der erste äthiopische Wien-Sieg seit 2015 bei den Herren. 
  • 10.34 Uhr: Auch bei Mario Bauernfeind und Peter Herzog ist jetzt der letzte Tempomacher weg, die beiden liefern sich nun wirklich mutterseelen allein ein Duell, unterstützen aber einandern, indem sie sich in der Führungsarbeit solidarisch abwechseln. Ein fairer Kampf um den Titel des schnellsten Österreichers!
  • 10.30 Uhr: Der Äthiopier Chala Regasa, der Mann mit der schnellsten Nennzeit, hat sich in der Hauptallee leicht abgesetzt, liegt jetzt allein an der Spitze, nachdem der letzte Tempomacher Stanley Kurgat ausgestiegen ist. Die Allee kennt der 26-Jährige sehr gut. Vor fünf Jahren war er hier einer der Helfer von Eliud Kipchoge bei dessen legendären Lauf unter 2 Stunden.
  • 10.28 Uhr: Bei den Damen bahnt sich ein packendes Duell um den Sieg an. Nazret Weldu und Rebecca Tanui haben sich um 13 Sekunden vor dem Rest des Feldes abgesetzt. Auch im Rennen um den Titel des besten Österreichers sind Mario Bauernfeind und Peter Herzog nach wie vor Fuß an Fuß unterwegs. 
  • 10.25 Uhr: Nach 25 Kilometern hat sich die Spitzengruppe auf sechs Läufer reduziert. Im Überblick: Chala Regasa (Äthiopien), Daniel Paulus (Namibia), Felix Kibitok, Leonard Barsoton, Bernard Muia und Tempomacher Stanley Kurgat (alle Kenia). Noch immer liegt die errechnete Endzeit unter 2:06 Stunden.
  • 10.20 Uhr: 1:15:00 lautet die Halbmarathonzeit von Julia Mayer, damit ist ihre Bestzeit jetzt doch deutlich außer Reichweite. Freilich lief sie die famosen 2:26:43 auf der völlig flachen Strecke von Valencia, die doch ein gutes Stück einfacher ist als die des Vienna City Marathon.
  • 10.17 Uhr: Überglücklich war Hinterndorfer mit seiner Leistung. „Es war ein geiles Gefühl, heute mit der Marathonspitze so lange mit zu laufen. Die Stimmung war einfach großartig. Einer der schönsten Läufe, die ich je erlebte.“
  • 10.05 Uhr: Die Halbmarathonzeit für die Spitzengruppe war mit 1:03:03 übrigens fast ident mit der Zeit Hinterndorfers, freilich müssen die Läufer nun noch einmal 21,1 Kilometer zurücklegen. Chala Regasa ist unter den sieben Mann an der Spitze noch dabei, der Vorjahreszweite Bethwell Yegon ließ hingegen leicht abreißen.
  • 10.03 Uhr: Ein Österreicher ist der Erste im Ziel! Der erst 19-jährige Timo Hinterndorfer gewinnt in 1:03:05 den Halbmarathon. Eine großartige Talentprobe, zumal er erst vor zwei Wochen schon den Linz-Halbmarathon in 1:03:25 gewonnen hatte.
  • 9.59 Uhr: Um Julia Mayer befindet sich ebenfalls noch eine rund zehn Männer und Frauen umfassende Gruppe, darunter auch ihre beiden Tempomacher Stephan Listabarth und Simon Stützel. 
  • 9.57 Uhr: Mit fast 19 km/h fegt die Spitzengruppe nun durch die abschüssige Mariahilfer Straße. Darunter befinden sich mit Chala Regasa und Bethwell Yegon auch die beiden Topfavoriten, auch der österreichische Halbmarathonläufer Timo Hinterndorfer hält in diesem Trupp nach wie vor mit und darf auf eine Topzeit hoffen.
  • 9.48 Uhr: Die Herren-Spitze besteht noch immer aus zehn Mann. Es könnte heute wieder auf einen richtigen Krimi hinauslaufen. Das Tempo ist nun etwas hinter den Rekord zurückgefallen, vielleicht auch, da es auf den ersten 15 Kilometern tendenziell doch leicht bergauf geht. Mario Bauernfeind und Peter Herzog halten noch ihr geplantes Tempo, momentan in Richtung einer Endzeit von 2:13:30.
  • 9.37 Uhr:  Die Tempomacher sind momentan etwas zu schnell für die Spitzenathleten, gingen bei Kilometer 10 schon in 29:36 durch. Das entspricht freilich auch ihrer Zeitvorgabe, im optimalen Fall sollen sie dazu verhelfen, den Streckenrekord von 2:05:08 aus dem Vorjahr zu verbessern. Die Frauen-Spitze passiert die 10-km-Marke in 33:49, Julia Mayer in 35:17. Die österreichische Rekordlerin hat aber angekündigt, vor allem auf der zweiten Hälfte des Rennens attackieren zu wollen, wenn sie sich gut fühlt.
  • 9.25 Uhr: Mario Bauernfeind und Peter Herzog laufen wie erwartet gemeinsam in der vierten Gruppe. Bei Kilometer 5 gingen sie in 15:50 durch, was hochgerechnet auf eine Zeit im Bereich zwischen 2:13 und 2:14 hinauslaufen würde. 20 Sekunden hinter ihnen liegt Triathlet Lukas Hollaus, der sein Marathondebüt gibt. Julia Mayer geht etwas verhaltener an als geplant. Die ersten 5 Kilometer legte sie in 17:33 zurück und damit rund 15 Sekunden langsamer als sie gestern noch in Aussicht stellte.
  • 9.15  Uhr: Zum ersten Mal ist die Spitze in der Prater Hauptallee. Vorne hat sich eine Gruppe von 13 Läufern mit den Siegfavoriten, angeführt von drei Tempomachern gebildet, die die ersten 5 Kilometer in 14:52 Minuten zurückgelegt haben. Darunter sind übrigens auch die Österreicher Timo Hinterndorfer und Timon Theuer, die den Halbmarathon in Angriff nehmen.
  • Punkt 9 Uhr: Die Elite ist unterwegs, darunter auch Österreichs Topathleten Julia Mayer, Peter Herzog und Mario Bauernfeind.

    Die Bedingungen für das Rennen sind besser als erwartet angekündigt, weil der Wind, zumindest vorerst nicht so stark wie befürchtet ist. Im Schnitt wird es wohl nur 15 km/h geben, zwar mit Böen bis zu 40 km/h, die aber hoffentlich wohl eher aus Norden denn aus Westen kommen dürften.

    Die Temperatur beim Start entspricht mit 5 Grad etwa der Erwartung, während des Rennens dürfte es bis auf 8 Grad steigen – ideal für die Spitzenathleten.

Als am 25. März 1984 der Startschuss zum ersten „Wiener Frühlingsmarathon“ gegeben wurde, hätte man sich wohl kaum träumen lassen, was dereinst aus diesem Lauf werden sollte. 794 Menschen nahmen vor 40 Jahren teil, an diesem Wochenende sind es über 42.000. Zur Relation: Nur elf Städte in Österreich haben aktuell mehr EinwohnerA

Doch noch weit mehr Leute sind in den Vienna City Marathon involviert. Rund 2500 Mitarbeiter sind entlang der Strecke und im Zielgelände für das Lauf-Spektakel im Einsatz, dazu kommen rund 500 Polizisten, 300 Rettungskräfte und 900 Lieferanten, die dafür sorgen, dass alles ausreichend vorhanden ist: 150 Tonnen an Material für Absperrungen, 50.000 Liter Powerade, 60.000 Bananen, 35.000 Äpfel.

Der Inclusion Run machte den Auftakt. (Bild: JENIA SYMONDS)
Der Inclusion Run machte den Auftakt.

Im Fokus stehen freilich die Teilnehmer, die an diesem Wochenende 840.000 Kilometer zurücklegen – also 21-mal um die Erdkugel. Darunter sind:

  • Noch mehr Eliteläufer als üblich, weil Wien für viele die letzte Chance bietet, sich für Olympia zu qualifizieren. Etwa für Nazret Weldu aus Eritrea, 2022 immerhin WM-Vierte. Einen Fingernagel ziert die Flagge ihres Heimatlandes, bei einem Sieg kommt auch die österreichische Flagge dazu.

  • Vier Rookies aus Kenia bekommen dank des OPEC Fund die Gelegenheit, beim Wien-Marathon ihren Durchbruch zu schaffen.

  • Die Dauerläufer Alfred Biela, Bernhard Bruckner, Franz Gschiegl, Gerhard Tomeczek sowie Erwin und Michael Reichetzeder absolvierten bisher jeden VCM und wollen auch heuer das Ziel erreichen.

  •  Simone Staudacher wird mit ihrem 25. VCM den Damen-Rekord von Brigitte Heinz einstellen.

  •  626 Kilometer Anlauf nahm Jürg Kellenberger, der aus der Schweiz in elf Etappen nach Wien lief, die zwölfte wird der Marathon.

  • Mit 84 Jahren ist Felix Pauli (NÖ) ältester Teilnehmer über 42,195 Kilometer, älteste Dame ist Mireille Carrara (Fra).

  • Der 8-jährige Bilel und die 10-jährige Mia-Sophie dürfen heute das Startsignal für den VCM geben, nachdem sie gestern an den Kinderläufen teilgenommen haben. Bilel lief 3:45, ihm kamen dabei die 800 m eher kurz vor, war er doch im Vorjahr – ohne Anmeldung – sieben VCM-Kilometer mitgelaufen.
(Bild: Krone Kreativ)

Auch Spendenaktionen sind wie stets dabei. Bei den Kinderläufen, deren Teilnehmer gestern trotz Regens Spaß hatten, werden pro Starter zwei Euro an SOS Kinderdorf gespendet, vom Inclusion Run gehen pro Kopf sechs Euro an Special Olympics, Coca-Cola verdoppelt den Betrag. Ein Teil des Nenngeldes vom 5-km-Lauf wird für Baumpflanzungen in Wien verwendet. Dazu kommen private Spendensammlungen.G. Bachler

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(Bild: KMM)



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