Der 41. Vienna City Marathon hat seinen Sieger. Der Äthopier Chala Regasa gewann am Sonntag in 2:06:35 Stunden. Bester Österreicher wurde Mario Bauernfeind, er überquerte die Ziellinie nach 2:14:19 Stunden. Bei den Damen triumphierte Nazret Weldu in 2:24:08. Das Rennen läuft noch, wir berichten live (siehe Ticker unten).
Regasa sorgte für den ersten äthiopischen VCM-Sieg seit 2015, als Sisay Lemma in 2:07:31 Min. siegreich geblieben war. Regasa selbst hatte davor nur einen Marathon bestritten und war den im April 2023 als Fünfter in Rotterdam in 2:06:11 gelaufen. In Wien war er allerdings schon 2019 gewesen, als er – auch auf Teilen der VCM-Strecke – für Eliud Kipchoge bei dessen 1:59-„Laborrennen“ im Jahr 2019 im Pacemaker-Einsatz gewesen war. „Ich bin nicht hier, um mich zurückzuhalten“, hatte Regasa am Donnerstag gesagt – und setzte sein Vorhaben in die Tat um.
Bauernfeind schlägt Herzog
Er hatte schließlich einen Riesenvorsprung von mehr als vier Minuten auf den zweitplatzierten Kenianer Leonard Barsoton. Bauernfeind entschied das Duell mit ÖLV-Rekordhalter Peter Herzog um den besten ÖLV-Athleten klar für sich und klassierte sich auch in der europäischen Spitze dieses Laufes. Herzog hatte auf seinen Landsmann gut eine Minute Rückstand. „Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen“, freute sich Bauernfeind.
Mayer trotzt ihrer Periode
Julia Mayer konnte zwar nicht an ihren ÖLV-Rekord anschließen, ihre Leistung war aber fast ebenso hoch einzuschätzen wie die grandiosen 2:26:43 von Valencia. „Ich finde mich leider momentan in einer schwierigen Phase, habe meine Periode“, berichtete Mayer im Ziel. „Ich habe mich darauf aber mental schon vorbereiten können. Dafür war es heute echt eine Leistung, auf die ich stolz bin.“ In 2:31:25 wurde sie Zehnte und zweitbeste Europäerin. „Das kann sich auch vom Ergebnis her sehen lassen.“
Österreichischer Sieg
Einen österreichischen Sieg gab es im Halbmarathon. Der erst 19-jährige Wiener Timo Hinterndorfer lief mit der Marathon-Spitze mit und bewältigte die Distanz in neuer persönlicher Bestzeit von 1:03:05 Std., und damit nur um zwei Sekunden langsamer als die VCM-Spitze. Hinterndorfer hatte erst vor zwei Wochen den Linz-Halbmarathon in 1:03:25 gewonnen. Timon Theuer in 1:05:45 und Thomas Messner in 1:06:29 vervollständigten einen österreichischen Triplesieg.
Das Rennen lief bei besseren äußeren Bedingungen ab, als es ob der Prognosen zu befürchten gewesen war. Schon im Startbereich wurden die inklusive der Neben-Bewerbe rund 35.000 Athleten von Sonnenschein begrüßt, die Temperaturen bewegten sich im niedrigen einstelligen Bereich, der Wind war nicht so störend wie erwartet.
Hier unsere Live-Berichterstattung zum Nachlesen:
Punkt 9 Uhr: Die Elite ist unterwegs, darunter auch Österreichs Topathleten Julia Mayer, Peter Herzog und Mario Bauernfeind.
Die Bedingungen für das Rennen sind besser als erwartet angekündigt, weil der Wind, zumindest vorerst nicht so stark wie befürchtet ist. Im Schnitt wird es wohl nur 15 km/h geben, zwar mit Böen bis zu 40 km/h, die aber hoffentlich wohl eher aus Norden denn aus Westen kommen dürften.
Die Temperatur beim Start entspricht mit 5 Grad etwa der Erwartung, während des Rennens dürfte es bis auf 8 Grad steigen – ideal für die Spitzenathleten.
Als am 25. März 1984 der Startschuss zum ersten „Wiener Frühlingsmarathon“ gegeben wurde, hätte man sich wohl kaum träumen lassen, was dereinst aus diesem Lauf werden sollte. 794 Menschen nahmen vor 40 Jahren teil, an diesem Wochenende sind es über 42.000. Zur Relation: Nur elf Städte in Österreich haben aktuell mehr EinwohnerA
Doch noch weit mehr Leute sind in den Vienna City Marathon involviert. Rund 2500 Mitarbeiter sind entlang der Strecke und im Zielgelände für das Lauf-Spektakel im Einsatz, dazu kommen rund 500 Polizisten, 300 Rettungskräfte und 900 Lieferanten, die dafür sorgen, dass alles ausreichend vorhanden ist: 150 Tonnen an Material für Absperrungen, 50.000 Liter Powerade, 60.000 Bananen, 35.000 Äpfel.
Im Fokus stehen freilich die Teilnehmer, die an diesem Wochenende 840.000 Kilometer zurücklegen – also 21-mal um die Erdkugel. Darunter sind:
Auch Spendenaktionen sind wie stets dabei. Bei den Kinderläufen, deren Teilnehmer gestern trotz Regens Spaß hatten, werden pro Starter zwei Euro an SOS Kinderdorf gespendet, vom Inclusion Run gehen pro Kopf sechs Euro an Special Olympics, Coca-Cola verdoppelt den Betrag. Ein Teil des Nenngeldes vom 5-km-Lauf wird für Baumpflanzungen in Wien verwendet. Dazu kommen private Spendensammlungen.G. Bachler
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