Leck in Block 1

Temelin meldet undichte Stelle – Abschaltung nötig

Ausland
17.09.2012 16:05
Das südböhmische Atomkraftwerk Temelin hat am Montag einen Zwischenfall gemeldet. In Block 1, wo vergangene Woche eine planmäßige Wartungspause beendet worden war, wurde eine undichte Stelle zwischen dem Generator und einem eingekapselten elektrischen Leiter festgestellt. Da man die Reparatur nicht bei laufendem Betrieb durchführen könne, werde der Block in der Nacht auf Dienstag für etwa drei Tage abgeschaltet, erklärte ein Sprecher des AKWs.

Die Panne ereignete sich demnach, als die Reaktorleistung nach der Wartungspause schrittweise erhöht wurde. Am vergangenen Wochenende waren die Tests bei 80-prozentiger Leistung abgeschlossen worden. Bei einer Kontrolle wurde nun die Störung festgestellt. Der undichte Bestandteil verhindert laut dem Sprecher, dass der Wasserstoff, der zur Kühlung des Generators verwendet wird, in den Leiter gerät.

"Investieren jährlich Hunderte Millionen"
In Temelin sind gegenwärtig zwei Blocks in Betrieb. AKW-Direktor Milos Stepanovsky erklärte im August, das Kraftwerk werde kontinuierlich modernisiert: "Jährlich investieren wir Hunderte Millionen Kronen (1 Euro = 25,7 Kronen) in die Verbesserung der Anlagen. Das Projekt Temelin sieht eine Lebenszeit von mindestens weiteren 30 Jahren vor, wir rechnen aber mit einem längeren Betrieb."

Bis 2025 sollen zwei zusätzliche Blöcke stehen
Deshalb plant die tschechische Regierung auch schon die Errichtung von zwei zusätzlichen Blöcken im AKW. Die Bauarbeiten sollen 2016 beginnen, 2025 sollen die neuen Reaktoren fertiggestellt werden. Der Atomanteil an der Stromproduktion in Tschechien soll damit bis 2030 von bisher einem Drittel auf 50 Prozent steigen. "Die Stabilität unserer Stromversorgung wird so verbessert und die Abhängigkeit Tschechiens von umliegenden Staaten verringert", erklärte dazu der konservative Industrieminister Martin Kuba.

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