Wegen Schadenersatz

Florian Teichtmeister wieder vor Wiener Gericht

Wien
22.04.2024 10:54

Erster Auftritt von Ex-TV-Star Florian Teichtmeister nach seiner strafrechtlichen Verurteilung am 5. September 2023. Der frühere Burgschauspieler nahm am Montag um 9 Uhr im Arbeits- und Sozialgericht Platz. Gekleidet im schwarzen Anzug und vertreten von Anwalt Manfred Arbacher-Stöger ist er diesmal mit einer Klage des Burgtheaters konfrontiert. Sein früherer Arbeitgeber klagt den Schauspieler nun auf knapp 100.000 Euro.

„Warum haben Sie nichts gemacht? Suspendiert oder eine Zweitbesetzung vorbereitet? Warum hatten Sie so Scheuklappen auf?“, fragt Arbacher-Stöger, warum das Haus am Ring nach Bekanntwerden der Vorwürfe nicht reagiert hatte. „Vielleicht lag eine Blauäugigkeit vor. Er hat uns gesagt, dass er seine damalige Lebensgefährtin klagen wird“, argumentiert Robert Beutler, kaufmännischer Geschäftsführer des Burgtheaters.

„Habe auf eine Diversion gehofft“
Der Ex-Mime ist schlanker als bei seinem Gerichtstermin im Landl. Er wirkt klar und konzentriert. Zu Beginn gibt er an, aktuell auf Arbeitssuche zu sein. „Ich habe auf eine Diversion gehofft“, sagt Teichtmeister auf die Frage, warum er im Gespräch mit seinem damaligen Arbeitgeber nicht viel früher reinen Tisch gemacht hätte.

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Warum haben Sie nichts gemacht? Suspendiert oder eine Zweitbesetzung vorbereitet? Warum hatten Sie so Scheuklappen auf?

Anwalt Manfred Arbacher-Stöger vor Gericht

„Ich erklärte, dass drei der vier Vorwürfe falsch sind. Da gab es ja auch Einstellungen. Betreffend dem vierten Vorwurf (Anmerkung: Kinderpornografische Dateien), fehlte mir zum damaligen Zeitpunkt die Einschätzung für das wahre Ausmaß.“ Er habe gesagt, dass er diesbezüglich mit der Polizei kooperiere.

„Ich habe schon bei der Weihnachtsfeier 2022 das Gespräch mit Direktor Martin Kušej gesucht“, so Teichtmeister. Zu diesem Zeitpunkt habe er erfahren, dass keine Diversion möglich ist. „Er sagte, dass er erst nach den Feiertagen Zeit hätte.“

Teichtmeister wurde wegen Besitzes und Herstellung pädophiler Inhalte im vergangenen September verurteilt. (Bild: Reinhard Holl)
Teichtmeister wurde wegen Besitzes und Herstellung pädophiler Inhalte im vergangenen September verurteilt.

Rolle in „Nebenan“ ersatzlos gestrichen
Zuletzt nahm Teichtmeister die Rolle im Stück „Nebenan“ an. Dieses wurde nach Anklage des Mimen ersatzlos gestrichen. „Wäre es möglich gewesen, das Stück in fünf Tagen umzubesetzen?“, fragt Arbacher-Stöger. „Ja. Das ist möglich. Da gibt es technische Hilfsmittel“, ist Teichtmeister überzeugt.

Abgesagte Vorstellungen und Rechtsanwaltskosten
Die geforderte Schadenssumme von 94.493 Euro beläuft sich aufgrund von abgesagten Vorstellungen, neu gedruckten Programmheften und auch Rechtsanwaltskosten.

Anwalt Manfred Arbacher-Stöger vertritt Teichtmeister bei dem Prozess im Arbeits- und Sozialgericht.  (Bild: Zwefo)
Anwalt Manfred Arbacher-Stöger vertritt Teichtmeister bei dem Prozess im Arbeits- und Sozialgericht. 

Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger
Im Jänner 2023 platzte die Bombe, Teichtmeister wurde angeklagt. Erst zu diesem Zeitpunkt hat die Burg den 44-Jährigen entlassen. Zahlreiche Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger, teilweise untermalt mit grausig sadistischen Texten, waren bei Teichtmeister bei einer Hausdurchsuchung im August 2021 beschlagnahmt worden. Letzten September wurde er wegen pornografischer Darstellungen Minderjähriger dann zu zwei Jahren bedingter Haft verurteilt.

Strenge Auflagen
Bei seiner Verurteilung hatte Teichtmeister strenge Auflagen für seine bedingte Haftstrafe auferlegt bekommen. Dazu zählt die forensische Psychotherapie, eine psychologische Behandlung, Bewährungshilfe und die Bestätigung über die Alkohol- und Drogenabstinenz.

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