Die Industriellenvereinigung (IV) hat anstelle einer Arbeitszeitverkürzung eine 41-Stunden-Woche vorgeschlagen. Wohlstand entstehe nur durch Leistung und die Arbeitszeit pro Beschäftigtem in Österreich sei in den vergangenen Jahren bereits stark zurückgegangen, argumentierte Generalsekretär Christoph Neumayer.
Die Erhöhung der Arbeitszeit ist ohne ein höheres Gehalt gedacht. Jedenfalls müsse bei den Kollektivvertragsverhandlungen diskutiert werden, wie man damit umgehe, sagte Neumayer zu seinem Vorschlag. Auch die „Unzahl an Feiertagen“ hierzulande soll ihm nach angegangen werden. „Verstehen Sie es bitte auch als bewusstes Signal.“
Weniger Leistung heutzutage?
Junge Menschen seien anspruchsvoller bei der Jobwahl. Gleichzeitig würden einige Branchen händeringend nach Personal suchen. Der IV-Generalsekretär befürchtet zudem, dass immer weniger Menschen über die Norm hinaus Leistung erbringen wollen. Daher bräuchte es Wege zu sinnstiftendem Arbeiten.
Fehlende Perspektiven
IV-Chefökonom Christian Helmenstein wies am Montag darauf hin, dass viele junge Menschen trotz Leistung keine Perspektiven mehr sehen würden. In diesem Zusammenhang erinnerte er an steigende Wohnungspreise. Ein weiteres Problem sei, dass Branchen wie Papier und Pappe ihre Produktion in andere Länder verlagern würden, da die Energiekosten stark gestiegen seien.
Neumayer nach ist zudem das Umfeld für Kollektivvertragsverhandlungen schwieriger geworden. Der Mechanismus stamme „aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts“. Davon müsse sich die Arbeitswelt lösen, es bräuchte mehr Flexibilität. „In Österreich sind wir noch nicht so weit, das ist spürbar, aber wir stehen an einem Punkt, wo das passieren muss“.
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