Der 17-jährige Inder Dommaraju Gukesh hat das FIDE Kandidatenturnier in Toronto gewonnen und sich damit einen Platz im Finale der Schach-WM erspielt. Das „Wunderkind“ Gukesh setzte sich gegen Routiniers wie Jan Nepomnjaschtschi, Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura durch und spielt noch in diesem Jahr als jüngster Spieler der Geschichte gegen den Chinesen Ding Liren um den Weltmeistertitel.
Der Abschluss des dreiwöchigen Turniers am Sonntag (Ortszeit) verlief packend: Dem US-Amerikaner Caruana gelang es nicht, gegen den Russen Nepomnjaschtschi, den Gewinner der jüngsten beiden Kandidatenturniere, eine Gewinnstellung abzuschließen. Mit einem Sieg hätte Caruana Tiebreaks erzwungen.
Wann und wo Gukesh gegen Ding Liren um den WM-Titel spielt, steht noch nicht fest. Es ist das erste WM-Duell ohne europäische Beteiligung und das erste zwischen zwei Asiaten. Gukesh ist der klar jüngste Spieler, der um die Weltmeisterschaft spielen darf. Garry Kasparow war vor 40 Jahren, als er das Kandidatenturnier gewann (und anschließend auch den WM-Titel holte), mit 20 Jahren und 11 Monaten drei Jahre älter als Gukesh derzeit. Der Ukrainer Ruslan Ponomarjow gewann zwar 2002 als 18-Jähriger eine WM, damals wurde der Titel aber geteilt und die stärksten Akteure – Wladimir Kramnik und Kasparow – nahmen nicht teil.
„Spiel ließ mich nicht mehr los“
Gukesh fand über eine WM zum Schach: 2013, als der norwegische Dominator Magnus Carlsen (der heuer erneut aus freien Stücken auf die Teilnahme am Kandidatenturnier verzichtet hat) erstmals den Titel holte, wurde in Chennai gespielt, in Gukeshs Heimatstadt. „Ich besuchte den Saal für eine der Partien. Es war etwas Riesiges. Ich hatte gerade erst angefangen, Schach zu spielen. Danach ließ mich das Spiel nicht wieder los.“
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