Ein Tiroler Landwirt (46) soll eine Vielzahl von Tieren unter erbärmlichen Umständen gehalten haben. Die Fortsetzung des Prozesses wegen Tierquälerei platzte vorerst. Doch die Verteidigung spielte noch eine Karte aus.
Ein Ersatzschöffe hatte Sonntagabend kurzfristig abgesagt, weil er sich dem Tierquäler-Prozess psychisch nicht gewachsen sah. Zudem erschien einer der Hauptschöffen unentschuldigt nicht. „Jetzt haben wir die schlimmstmögliche Situation“, stöhnte Richter Andreas Mair, Vorsitzender des Schöffensenats.
Jetzt haben wir die schlimmstmögliche Situation.
Richter Andreas Mair zum Nicht-Erscheinen eines Geschworenen
Zeugen und Blogger Markus Wilhelm, der die Sache mit anderen damals ins Rollen brachte, waren vergeblich am Landesgericht Innsbruck erschienen.
Lange Zeit unwürdige Bedingungen für Tiere
Zwischen Juli und August 2022 soll der Erstangeklagte etwa fünfzehn Hühner in einem absolut ungeeigneten Stall gehalten haben. Im September soll er die Stallungen von vier Rindern nicht ausgemistet haben. Auch seinen Ziegen ging es nicht besser: Laut Anklage wurden diese nach Wintereinbruch einfach auf der Alm zurückgelassen.
Kurzum: Es soll ein regelrechter „Saustall“ im Ötztal gewesen sein. Am 13. Jänner 2023 wurde der Stall geräumt. Doch zuvor soll es der Amtstierarzt (53) zu lange bei fruchtlosen Ermahnungen belassen haben – Amtsmissbrauch und Beitrag zur Tierquälerei?
Antrag auf psychiatrisches Gutachten
Eine Wendung erfuhr der Fall dann – trotz Vertagung – doch noch: Die Verteidigerin stellte ein psychiatrisches Gutachten für den Erstangeklagten in den Raum. Dieser könnte für den Tatzeitraum sehr eingeschränkt oder gar nicht zurechnungsfähig gewesen sein, deutete sie an. Fortsetzung bei vollständigem Schöffensenat.
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