„Wir sollten die Chancen in China sehen und auch nutzen, und wir brauchen uns nicht zu fürchten“, resümiert Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (VP), nachdem er mit einer Delegation das Reich der Mitte besucht hat, um sich ein Bild davon zu machen, wie es für Unternehmen aus OÖ mit Niederlassungen in der Region Shanghai läuft.
Bei der Reise nach China habe sich laut dem Politiker – übrigens sein erster Besuch in China – mancher Nebel gelichtet: „Hier arbeiten Entwicklungsabteilungen teilweise im Drei-Schicht-Betrieb. Darum müssen wir in Oberösterreich um das innovativer sein, was wir teurer sind und so immer einen Schritt voraus bleiben.“ Deshalb sei das Forschungsbudget in Oberösterreich heuer auch erstmals so hoch wie nie, überschreite die 100-Millionen-Euro-Grenze.
Die Region um Shanghai (Yangtze-Fluss-Delta) ist die führende Wirtschaftsregion Chinas und zugleich der größte Handelspartner Österreichs und zählt rund 290 Niederlassungen österreichischer Unternehmen – einigen davon stattete die Delegation rund um Achleitner, IV-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch, WKOÖ-Direktor Gerald Silberhumer und Werner Pamminger (Business Upper Austria) einen Besuch ab und ging dabei u. a. folgender Frage nach: Warum sollten heimische Unternehmen den Schritt nach China wagen?
„China soll uns nicht entgegenkommen“
Thomas Bründl, Geschäftsführer von Starlim und IV-Vizepräsident dazu: „Es war noch nie ein gutes Konzept, sich zu Hause einzuigeln. China soll uns nicht entgegenkommen, deshalb gehen wir in den Markt rein und wollen so einen Standard setzen. Jedes Mal, wenn wir ins Ausland gegangen sind, ist dadurch auch unser Standort in Österreich gewachsen.“
Ausbildung von Lehrlingen als Exportschlager
Ein Exportschlager nach China könnte in Zukunft auch die duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule werden – Engel, STIWA und der Vorarlberger Kunststoffspezialist Alpla bieten dies bereits in Zusammenarbeit mit dem Wifi an, auch Starlim will nachziehen.
Bei STIWA etwa hat China-Geschäftsführer Mathias Schwamberger selbst eine Lehre zum Konstrukteur absolviert. Die chinesischen Lehrlinge müssen wie bei uns einen Aufnahmetest, ein Bewerbungsgespräch und die Berufsschule machen – für den Lehrabschluss werden die Prüfer aus Österreich eingeflogen.
Beste Lehrlinge Österreich besuchen
Die besten Lehrlinge dürfen dann einige Wochen in OÖ mitarbeiten, umgekehrt kommen auch immer wieder Oberösterreicher nach China. So auch Christina Waldl (26) aus Bad Wimsbach und Tanja Roider (24) aus Vöcklamarkt – die beiden zeigten sich begeistert, in ihren Berufen als Programmiererin und Mechanikerin die Welt bereisen zu können.
„Hier wird uns der rote Teppich ausgerollt“
Auch an die Zukunft wurde durch die Unterzeichnung von Kooperationsvereinbarungen mit dem Wirtschaftszentrum „Su-Tong Ökopark“ in Nantong und der Pilotregion Lin-gang Special Area gedacht: „Das soll unseren Firmen den Einstieg in China erleichtern. Uns wird hier derzeit der rote Teppich ausgerollt, das sollten wir nutzen“, ruft Achleitner Firmen auf, über China nachzudenken.
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