Die erste wichtige Lösung in der Grazer Stadion-Causa ist gefallen: Die Stadt hat nun eingelenkt, die Fans der beiden Traditionsklubs Sturm und GAK behalten ihre Fankurven.
Die Aufregung war groß, als die „Krone“ in der Vorwoche den Vorschlag von Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) enthüllte. Aus Sicherheitsgründen sollten sich die Anhänger von Sturm und GAK in Liebenau künftig eine Fankurve teilen. Ein Novum in Fußball-Europa und für die Fans von Schwarz und Rot schlicht nicht zu akzeptieren (wir haben berichtet).
Deshalb gab es am Montag einen Sicherheitsgipfel im Rathaus. Aufgrund der Brisanz hat dabei auch Bürgermeisterin Elke Kahr teilgenommen. Neben Eber, Vertretern der Stadionverwaltung und Behörden waren auch Fanvertreter der beiden Grazer Traditionsklubs dabei – und natürlich hochrangige Vereins-Funktionäre wie Sturm-Präsident Christian Jauk und GAK-Boss Rene Ziesler.
„Freuen uns über gemeinsame Lösung“
Und die können mit dem Ergebnis wohl sehr gut leben. Denn eine gemeinsame Kurve ist vom Tisch. Sturm und der GAK haben auch in Zukunft ihre eigenen Fansektoren. „Wir freuen uns, dass wir eine Lösung gefunden haben, die von allen Beteiligten als angemessen und sicher empfunden wird, von den Fans bis zur Polizei“, atmete auch Stadtrat Eber nach den knapp vierstündigen Verhandlungen durch.
GAK-Kurve wird erweitert
Die Fankurven werden bis Saisonbeginn durch schwer überwindbare Glaswände abgetrennt. Der GAK-Sektor 22 wird um die Sektoren 23 bis 25 erweitert und soll in der kommenden Winterpause mit einem modular gestalteten Steh- und Sitzplatzsystem ausgestattet werden, ähnlich wie in der „schwarzen“ Nordkurve.
„Die baulichen Vorbereitungen für die kommende Saison beginnen nun, um die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen rechtzeitig umzusetzen. Ich hoffe, dass bis dahin Sturm als Meister hervorgeht und der GAK den Aufstieg schafft, um die kommende Saison mit noch mehr Spannung zu erleben“, sagt Eber.
Auch bei Derby in der eigenen Kurve
Eine Sonderrolle nimmt dabei das Derby ein. Da aus Sicht der Polizei es nicht vertretbar wäre, wenn bei einem GAK-Heimspiel die Sturm-Fans im nahen Auswärtssektor sind, werden beide Vereine bei einem Derby den gegnerischen Fans jeweils ihre angestammte Kurve zur Verfügung stellen.
Polizei: „Kompromisslösung mit Schönheitsfehlern“
Seitens der Polizei begrüßt man den konstruktiven Austausch und die Bemühungen einer gemeinsamen Lösung, wenngleich man betont, dass die nun gefallene Entscheidung des Stadionbetreibers aus sicherheitspolizeilicher Sicht eine „Kompromisslösung mit Schönheitsfehlern“ ist. Entscheidens sei, dass zumindest die notwendigen baulichen Maßnahmen bis zum Start der neuen Saison umgesetzt werden.
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