„Große Zufriedenheit“

Kim leitet Übung für „nuklearen Gegenangriff“

Ausland
23.04.2024 07:43

Nachdem Südkorea am Montag von Raketenstarts aus Nordkorea berichtet hatte, kam nun die Meldung, dass Machthaber Kim Jong Un eine Übung zur Simulation eines „nuklearen Gegenangriffs“ überwacht hatte. Kim habe eine „kombinierte taktische Übung“ geleitet, hieß es aus dem abgeschotteten Staat.

Das südkoreanische Militär hatte am Montag mitgeteilt, Raketen aus dem Raum Pjöngjang seien etwa 300 Kilometer weit geflogen, ehe sie in den Gewässern östlich der koreanischen Halbinsel eingeschlagen seien. Es sprach von einer „Provokation“. Tokio bestätigte den Start. Ein Regierungssprecher sagte, eine Rakete habe eine maximale Höhe von 50 Kilometern gehabt. Kim habe „große Zufriedenheit“ zum Ausdruck gebracht.

Bilder im Fernsehen zeigen die Simulation. (Bild: AP)
Bilder im Fernsehen zeigen die Simulation.

Erst am Freitag hatte Nordkorea nach Angaben staatlicher Medien einen „supergroßen Sprengkopf“ für einen strategischen Marschflugkörper sowie eine Flugabwehrrakete neuen Typs getestet.

Russland unterstützt Nordkorea
Die Tests erfolgten mehrere Wochen nach der Aussetzung der Überwachung der internationalen Sanktionen gegen Nordkorea. Russland hatte Ende März im UN-Sicherheitsrat mit seinem Veto eine Verlängerung des Mandats für das zuständige UN-Expertengremium verhindert. Das Gremium überprüfte Berichte, wonach Nordkorea Russland im großen Stil Waffen für den Krieg gegen die Ukraine liefert.

Die zeitlich unbegrenzten UN-Sanktionen gegen Nordkorea waren wegen des Raketen- und Atomwaffenprogramms des international weitgehend isolierten Landes verhängt worden; zuletzt waren sie 2016 und 2017 verschärft worden. Seit 2019 fordern Nordkoreas Verbündete Russland und China, die als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrates über ein Vetorecht verfügen, eine zeitliche Begrenzung der Sanktionen.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges haben Russland und Nordkorea ihre Beziehungen zueinander intensiviert. Das Nachbarland Südkorea war von Nordkoreas Machthaber Kim im Jänner zum „Hauptfeind“ erklärt worden. Er kündigte an, die Entwicklung von Waffen auszuweiten – auch die von taktischen Atomwaffen.

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