Attacke auf Geliebte

Mann stach gleich 42 Mal zu: 15 Jahre Haft

Gericht
23.04.2024 18:30

Immer öfter kam es in Wien zum Streit zwischen einem 40-jährigen Kosovaren und seiner langjährigen Affäre. Im Oktober eskalierte die Situation. Das Opfer überlebte den Angriff. Verteidiger Philipp Winkler wollte angesichts der geringen Einstichtiefe nichts von einem Mordversuch wissen. Für den Mann setzte es nun 15 Jahre Haft, das Urteil ist rechtskräftig.

„Ich werde dich erst verlassen, wenn ich dich unter die Erde gebracht habe.“ „Deinen Geburtstag wirst du nicht mehr erleben. Dein Bruder wird Blumen auf dein Grab legen“ – zwei von zahlreichen Nachrichten, die der in Wien angeklagte 40-Jährige seiner Geliebten geschickt hatte. Ehe er ihr am 27. Oktober 2023 in Wien auflauerte und zustach.

Ein abgebrochenes Messer und ein Schraubenzieher dienten als Tatwaffen. (Bild: Anja Richter, Krone KREATIV)
Ein abgebrochenes Messer und ein Schraubenzieher dienten als Tatwaffen.

„Er hat versucht, sie zu töten, indem er sie zwölfmal mit einem abgebrochenen Messer und dreißig Mal mit einem Schraubenzieher attackierte“, leitet der Staatsanwalt die Geschworenenverhandlung im Landl ein.

„Hatte Messer zum Öffnen von Dosen dabei“
„Mein Mandant bekennt sich nicht schuldig zum Mordversuch. Er hatte die Absicht, die Frau zu verletzen, wollte sie aber nicht töten“, entgegnet sein Verteidiger Philipp Winkler. Belegt sei dies durch die geringe Einstichtiefe der Dutzenden Treffer an Rücken, Hals, Gesicht, Nacken und Händen. Zudem habe der Kosovare ein abgebrochenes Messer verwendet.

„Warum hatten Sie überhaupt ein Messer und einen Schraubenzieher mit dabei?“, will Frau Rat wissen. „Ich kam von der Baustelle. Es passiert mir oft, dass ich da noch Werkzeuge eingesteckt hab in der Hosentasche.“ – „Aber ein Küchenmesser ist doch kein Baustellenwerkzeug?“, fragt die Richterin nach. „Damit habe ich in den Pausen Dosen geöffnet.“

Strafverteidiger Philipp Winkler vertritt den 40-Jährigen. (Bild: Martin A. Jöchl)
Strafverteidiger Philipp Winkler vertritt den 40-Jährigen.

Als Motiv gibt er an, dass die Geliebte seine Familie – er hat mit seiner Frau einen kleinen Sohn – zerstören wollte. „Ich habe einen kleinen Sohn. Er ist das Wertvollste in meinem Leben. Das wollte ich mir nicht nehmen lassen.“

Das Urteil der Geschworenen fiel einstimmig im Sinn der Anklage. Wegen versuchten Mordes wurde er damit zu 15 Jahren Haft verurteilt.

In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555,www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unterwww.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien:www.interventionsstelle-wien.atund beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133

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