Künstliche Intelligenz spielt eine immer größere Rolle im Leben der Menschen. Auch der österreichische Ruderverband will sich diese Technologie zunutze machen. Noch ist die App aber nicht so weit, um das Duo Lukas Reim/Julian Schöberl bei der Olympia-Quali zu unterstützen.
Was haben Statistiker, Mathematiker, Sportwissenschafter und Ruderer gemeinsam? Zusammen haben sie 2022 das Projekt „AIROW“ ins Leben gerufen. Damit wollen sie die künstliche Intelligenz trainieren, bis diese im Optimalfall irgendwann individuelle Trainingspläne erstellt, Informationen zu individuellen Erholungszuständen gibt und empfohlene Maßnahmen in Form einer App liefert.
Viele Daten werden gemessen
Am Universitätssportzentrum Wien wollen Nationaltrainer Robert Sens und Datenwissenschaftler Nikolaus Hautsch die Athleten zur Spitzenform bringen – mithilfe der künstlichen Intelligenz. Diese soll in Zukunft überwachen, wie effektiv das Training ist und dann sogar Wettkampfzeiten vorhersagen. Die KI soll in der Folge Trainingspläne für jeden Sportler individuell erstellen. Doch derzeit steht alles noch am Anfang – Daten sammeln steht im Vordergrund. „Ich glaube schon, dass das eine coole Sache werden könnte“, ist Salzburgs Ruder-Ass Lukas Reim überzeugt. Aktuell werden sämtliche Daten gemessen. Sensoren erfassen Trainingsdauer, Herzfrequenz, Schlafzeiten, Sauerstoff-Sättigung, Hauttemperatur und Blutdruck. Die Aufzeichnung ist an sich nichts Neues. Aber sie alle zu sammeln und dann zu verknüpfen schon. Die Künstliche Intelligenz soll dadurch lernen, wie die unterschiedlichen Athleten auf das Training reagieren.
Im Boot nach Paris
Noch hat die KI nicht genug gelernt, um Reim (Ruderklub Möve) und Partner Julian Schöberl bei der Olympia-Qualifikation in Szeged (Ung) zu helfen. Diese wollen sie aber auch so schaffen. „Die Chance lebt. Es wird mit Sicherheit schwierig, aber machbar“, weiß der Leichtgewichtsruderer. Das Duo muss auf den ersten beiden Plätzen landen. Zusätzlich hängt ein mögliches Antreten in Paris vom österreichischen Damenduo Altenhuber/Tiefenthalter ab. Belegen beide Leichtgewichts-Doppelzweier Platz eins, sind beide ÖRV-Boote für Paris qualifiziert. Erreicht nur ein Boot Platz eins oder zwei erhält dieses automatisch den Startplatz für Paris. Rudern beide Leichtgewichts-Doppelzweier auf Platz zwei, muss der Österreichische Ruderverband ein Boot auswählen.
Reim und Schöberl setzen alles auf eine Karte, sind extra früher als das restliche Nationalteam angereist. „Wir haben uns gut vertraut gemacht mit der Strecke“, sagt Reim.
Am Donnerstag gelang im Vorlauf ein mutiges Rennen. Die ÖRV-Athleten klassierten sich hinter der Konkurrenz aus der Ukraine und Belgien auf Rang drei. „Der Doppelzweier läuft gut, das Tempo ist da und sie haben das gegen zwei Weltklasseboote wirklich gut gemacht. Jetzt geht es zunächst in den Zwischenlauf und dann Attacke im Finale“, sagt Nationaltrainer Sens. „Wir haben im Vorlauf alles umgesetzt, was wir umsetzen wollen. Das war ein Lauf zum Durchputzen und dann geht es morgen im Zwischenlauf sicher besser, wenn die Maschine ready-to-go ist“, sagt Lukas Reim. Der Zwischenlauf um den Einzug ins Finale steht Freitag um 9:40 Uhr am Programm.
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