„Weil es Spaß macht“

Jetzt spricht Hirscher über seinen Comeback-Plan

Ski Alpin
24.04.2024 11:34

Doppelstaatsbürger und Ski-Legende Marcel Hirscher wechselt vom ÖSV zum niederländischen Verband. Nun erklärt er seine Pläne. 

„Vor fünf Jahren habe ich mich zurückgezogen, jetzt bin ich 35 Jahre alt. So ist auch mein Comeback zu sehen: Ich möchte vor allem die Möglichkeit haben, wieder Wettkämpfe zu bestreiten, einfach weil es mir Spaß macht. Ich habe ein ausgezeichnetes Verhältnis zum ÖSV und bin ihm dankbar für alles, was wir erreicht haben. Dieses neue Projekt lässt sich am besten als Niederländer realisieren“, sagt Hirscher gegenüber dem niederländischen Ski-Verband NSkiV.

Marcel Hirscher (Bild: GEPA pictures)
Marcel Hirscher
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Die Zukunft im ÖSV gehört den jungen Athleten und deshalb möchte ich nicht, dass meinetwegen Ressourcen gebunden, Ausnahmeregeln gemacht oder Startplätze freigehalten werden.

Marcel Hirscher

Starten will er künftig für die Niederlande, das Geburtsland seiner Mutter. Nach seinem Rücktritt war Hirscher im Ski-Weltcup eher im Hintergrund tätig. Er gründete mit Unterstützung seines langjährigen Sponsors Red Bull die Skifirma Van Deer, die mit den Norwegern Henrik Kristoffersen und Timon Haugan zwei Weltklasse-Athleten ausstattet. Ein Comeback des Firmenchefs ist marketingtechnisch freilich ein Coup für das Projekt.

Marcel Hirscher (Bild: GEPA Pictures, Adobe Stoickj, Krone KREATIV,)
Marcel Hirscher

„Diese Möglichkeit zu haben, stiftet für alle die größte Synergie: Die Zukunft im ÖSV gehört den jungen Athleten und deshalb möchte ich nicht, dass meinetwegen Ressourcen gebunden, Ausnahmeregeln gemacht oder Startplätze freigehalten werden“, so Hirscher.

Start bei FIS-Rennen
Der ÖSV habe bereits den erforderlichen Brief mit der Zusage über die Freigabe des Athleten verfasst, der FIS-Vorstand werde in seiner nächsten Sitzung über die Änderung der Lizenzregistrierung entscheiden. Wenn alles seinen geplanten Lauf nimmt, soll Hirscher dann bald bei FIS-Rennen im Riesentorlauf und Slalom an den Start gehen, verriet Van-Deer-Rennchef Anton Giger. Weltcup-Einsätze seien aufgrund einer zu hohen Startnummer „schon sehr weit weg“.

(Bild: APA/BARBARA GINDL)

Giger bemühte sich generell darum, keinen Anlass für eine hohe Erwartungshaltung zu geben. „Die Rennen, die Marcel bestreiten wird, sind keine Rennen, die im Fernsehen übertragen werden“, sagte der Ex-ÖSV-Trainer. Es sei „ein Einstieg auf FIS-Ebene, nicht mehr und nicht weniger“, der aber gleichzeitig „ein toller Impuls für den Skisport“ sei. „Die Hauptmotivation ist wirklich, dass er einfach Lust hat, Rennen zu fahren und diese Sportart mit Haut und Haaren macht“, betonte Giger. „Die weiteren Sachen werden sich dann sowieso ergeben.“

Im März hatte der gebürtige Norweger Lucas Pinheiro Braathen bereits verkündet, wieder im Weltcup starten zu wollen. Der Technik-Spezialist fährt künftig für Brasilien, das Heimatland seiner Mutter. Eine mögliche Trainingspartnerschaft mit Hirscher werde geprüft, sagte Patrick Riml, der die von Red Bull unterstützten Skistars betreut. Im Trainerteam von Braathen wird mit Michael „Mike“ Pircher auch der langjährige Erfolgscoach von Hirscher tätig sein.

Freude beim niederländischen Skiverband
Groß ist die Freude über Hirschers Comeback-Ansinnen in den Niederlanden. „Die Tatsache, dass Marcel Hirscher beabsichtigt für den Niederländischen Skiverband anzutreten, ist eine absolute Ehre und ein Impuls von gesellschaftlichem Wert für unser Land. Marcel ist eine globale Ikone und Inspiration für alle Skifahrer: Interesse, Begeisterung und Stolz in den Niederlanden werden steigen“, teilte Frits Avis, Generalsekretär der Nederlandse Ski Vereniging (NSV) in einer Aussendung mit.

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