Ärzte schlagen Alarm
Wie am Mars: Saharastaub hält Griechenland in Atem
Mit Bildern, wie man sie sonst eher aus Science-Fiction-Filmen kennt, sind die Menschen derzeit in Griechenland konfrontiert. Gleich mehrere Städte – darunter auch die Hauptstadt Athen – wurden dabei in dichtes Orange gehüllt. Der schaurig schöne Effekt hat aber auch seine Kehrseite: Die Notaufnahmen verzeichneten einen Anstieg an Patienten.
Im Laufe des Tages färbte sich der Himmel über Athen wegen des Staubs tiefrot und sorgte neben Atembeschwerden auch für eine schummrige, bedrückende Atmosphäre.
Kurzatmigkeit, Husten, Brustschmerzen – wegen großer Mengen Saharastaub in der Luft sind am Dienstag in Athen mehr Menschen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser vorstellig geworden als sonst.
Auch auf der Insel Kreta und in der Stadt Kalamata schlugen die Ärzte Alarm: Dort hätten sich die Menschen in vielen Fällen an Pneumologen gewandt, berichtete die Zeitung „To Proto Thema“. Zwar sei die Feinstaubbelastung diesmal sehr hoch gewesen, doch längst noch kein Rekord. „Vor ein paar Jahren gab es dort eine Belastung von 3000 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft“, erinnerte sich Michalopoulos. Eigentlich liegt der Tagesmittelgrenzwert bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Staub enthält kleinste Partikel
Fachleute hatte bereits vor der Wetterlage gewarnt und vor allem Menschen mit Atemwegserkrankungen und Allergien geraten, sich nicht im Freien aufzuhalten. Der Griechische Pneumologen-Verband teilte mit, der afrikanische Staub enthalte selbst kleinste Partikel, die tief in die Lunge eindringen könnten. Auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen werde der Staub in Verbindung gebracht.
Luft bleibt in zwei Kilometern Höhe hängen
Die Region Attika rund um Athen sei aufgrund klimatischer Bedingungen regelmäßig vor allem im Frühjahr und Herbst von dem Phänomen betroffen, sagten Meteorologen der Tageszeitung „Kathimerini“. Dabei treffen warme Südwinde mit dem Staub aus Afrika auf kühlere Strömungen aus dem Norden, wodurch die staubtragende warme Luft in Höhen von bis zu zwei Kilometer aufsteigt und dort verbleibt.
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Weil die Staubpartikel die Sonnenstrahlen reflektierten, leuchte der Himmel dunstig-rot, sagte Nikos Michalopoulos vom Nationalen Observatorium Athen.
Ab Sonntag auch bei uns wieder staubiger
Meteorologen Entwarnung: Es werde erwartet, dass das Phänomen im Lauf des Tages nachlasse, da Westwinde den Staub nach Osten trieben. Zurück bleibt dann eine rote Schicht feinsten Staubes, der überall Autos und Balkone bedeckt.
„Ab Sonntag wird es auch bei uns wieder staubiger“, erklärte ORF-Meteorologe Manuel Oberhuber auf X (vormals Twitter). Ob der Himmel orange gefärbt sein wird, sei jedoch immer schwer zu sagen. „Das kommt u.a. darauf an, woher genau der Staub kommt. In bestimmten Gebieten der Nordsahara ist der Staub besonders dunkelorange/braun.“
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