„Bußzeit“ ausgefasst
Priester von Nawalnys Beerdigung suspendiert
Der Priester Dmitri Safronow, der im März die Trauerfeier und das Begräbnis für den in Lagerhaft umgekommenen, russischen Regimekritiker Alexej Nawalny geleitet hatte, ist von seinen priesterlichen Pflichten für drei Jahre suspendiert worden.
„Nach Ablauf der Bußzeit wird auf Grundlage der Rückmeldungen vom Ort des Gehorsams über die Möglichkeit seiner weiteren priesterlichen Tätigkeit entschieden“, erklärte die Moskauer Diözese der Russisch-Orthodoxen Kirche.
Kein Grund für Maßnahme
In einer auf ihrer Webseite veröffentlichten Erklärung nannte sie keinen Grund für die Maßnahme, die Safronow bis zum Jahr 2027 verbietet, Segnungen zu erteilen, das Priestergewand – die Soutane – und das priesterliche Kreuz der Kirche zu tragen. Safronow soll zudem in eine andere Kirche in Moskau versetzt werden, um dort die Aufgaben eines Psalmlesers zu übernehmen.
Kirche eher auf Putins Seite
Am 26. März hatte Safronow einen Gedenkgottesdienst für Nawalny geleitet, an dem Tausende Russen teilnahmen. Nawalny war der schärfste Kritiker von Machthaber Wladimir Putin innerhalb Russlands und starb im Februar im Alter von 47 Jahren in einer Strafkolonie in der Arktis.
Die Russisch-Orthodoxe Kirche stützt den im Laufe der Jahre immer autoritär gewordenen Kurs der Staatsmacht sowie deren Krieg gegen die Ukraine.
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