Politik inoffiziell

Roland „Biden“ Frühstück will es nochmal wissen

Vorarlberg
24.04.2024 18:30

Mit 67 Jahren will der Bregenzer Roland Frühstück (ÖVP) im Frühjahr 2025 den roten Bürgermeister Ritsch herausfordern.

Keine Probleme mehr mit dem Personal im Rathaus. Der neue Bahnhof ist auf Schiene. Zudem ruderte die ÖVP, die sich in Sachen Ausweitung der Parkgebühren kurzfristig mit den Grünen gegen SPÖ-Bürgermeister Michael Ritsch verbündet hatte, komplett zurück. Für das Bregenzer Stadtoberhaupt läuft also derzeit alles nach Plan. Auch dass die Bregenzer ÖVP nach der krachenden Wahlniederlage ihres Langzeitbürgermeisters Markus Linhart langsam aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen scheint, beunruhigt Ritsch keinesfalls.

Gut drei Jahre nach der Wahlpleite kürten die Schwarzen Roland Frühstück zum Stadtparteichef. Seit Dienstag ist zudem offiziell bekannt, was die Spatzen schon längst vom Bregenzer Martinsturm gepfiffen haben: Der 66-jährige Roland „Biden“ Frühstück will es noch einmal wissen und wird im kommenden Frühjahr – dann mit 67 Jahren – den amtierenden Bürgermeister herausfordern.

Amüsantes Zusammentreffen
Ob er sich das in seinem Alter wirklich noch einmal antun wolle, wurde Frühstück von Ritsch unlängst scherzhaft gefragt. Als der VP-Grande daraufhin die Gerüchte um seine Kandidatur nicht dementierte, prognostizierte das selbstbewusste rote Stadtoberhaupt dem Schwarzen gleich vier Wahlniederpleiten in Folge. Denn bei den EU-, Nationalrats-, Landtags- und Gemeindewahlen werde die ÖVP ordentlich an Boden verlieren, meinte Ritsch. Das Geplänkel der beiden endete schließlich in einer Wette: Sollte die ÖVP bei den Landtagswahlen im Herbst weniger als zehn Prozent verlieren, ist das Ehepaar Frühstück im Hause Ritsch zum Essen eingeladen. Fällt die Niederlage höher aus, kochen die Frühstücks für das Ehepaar Ritsch. Wie groß die Begeisterung der beiden Frauen ist, ist nicht bekannt.

Dank der Kandidatur Frühstücks dürfte der Bregenzer Wahlkampf jedenfalls unterhaltsam werden. Mit Ritsch und Frühstück stehen sich nämlich zwei Rivalen gegenüber, die in vielen politischen Bereichen ganz unterschiedlicher Meinung sind. Eines aber haben die beiden gemeinsam – Kampfgeist und die Überzeugung, das Unmögliche zu schaffen.

Den hart erkämpften Bürgermeistersessel will Ritsch nicht so schnell wieder hergeben.  (Bild: Amt der Landeshauptstadt Bregenz/Kuzmanovic)
Den hart erkämpften Bürgermeistersessel will Ritsch nicht so schnell wieder hergeben. 

Frühstück hat in seiner aktiven Handballzeit so manches Spiel gedreht und zuletzt auch mit seinem jungen Damen-Team gezeigt, dass vermeintlich stärkere Gegner besiegt werden können.

Ritsch wiederum hatte bekanntlich dreimal gegen Altbürgermeister Linhart den Kürzeren gezogen, kassierte zudem als SPÖ-Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen 2009 und 2014 zwei ordentliche Watschn. Den Bürgermeistersessel eroberte er schließlich im vierten Anlauf. Hergeben will er diesen natürlich nicht so schnell. „Ich unterschätze den Roland schon nicht“, ließ der 55-jährige Sozialdemokrat wissen. 

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