Dunkelblaues Tuch, weißes Hemd, rosa Krawatte. Das tadellose Gewand, in dem Renè Benko am Mittwoch an die Öffentlichkeit trat, konnte nicht darüber hinwegtäuschen: Der Mann, der sich damit gekleidet hatte, wirkte verletzlich. Wie ein waidwundes Reh schlängelte sich der Signa-Gründer an Journalisten, Mikrophonen und Kameras vorbei zum Gerichtssaal, sein Anwalt bahnte ihm den Weg. Er befinde sich „ziemlich am Limit“, analysiert der Experte für Körpersprache den schweren Gang des tief gefallenen Immobilien-Unternehmers vor das Innsbrucker Landesgericht auf krone.at, jedenfalls schwer gezeichnet. Tiefe Ringe unter den Augen, der Blick ängstlich.
Es war Benkos erster Auftritt nach sehr langer Zeit. Unumgänglich, weil er ihn als Grund für das Fernbleiben beim parlamentarischen U-Ausschuss ins Treffen geführt hatte. Auch Bilder einer Vorführung in Handschellen will er offenbar vermeiden.
Unglaublich, dass erst 16 Monate vergangen sind, seit er für ein pompöses Fest Thunfisch aus Japan einfliegen ließ. Dass es noch nicht einmal ein Jahr her ist, seit er per Eilüberweisung ein Sprungreitpferd erwerben ließ – um 2,38 Millionen Euro.
Benko ist jetzt kein Phantom mehr, das sich in herrschaftlichen Anwesen versteckt und seine Wunden leckt. Durch sein Erscheinen ist er greifbar geworden. Als Mensch, der sich für das Leben, das er geführt hat, verantworten muss. Vor Gericht, vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss und vor all jenen, die er mit in den Abgrund gerissen hat.
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