Nur noch im Land

Reisepässe: Ukrainer müssen ab sofort zurückkehren

Ausland
25.04.2024 10:29

Um wehrfähige Männer wieder zur Rückkehr in die Heimat zu bewegen, hat die Ukraine die Ausgabe von Reisepässen in ausländischen Vertretungen gestoppt.

In einer am Mittwoch im amtlichen Online-Portal der Regierung veröffentlichten Verordnung heißt es, der Versand von Pässen an diplomatische Vertretungen der Ukraine im Ausland werde „nicht mehr praktiziert“. Somit können ukrainische Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren ihre Reisepässe künftig nur noch im Land selbst erhalten.

Aufgebrachte Ukrainer standen am Mittwoch vor verschlossenen Türen, als sie ihre bei der ukrainischen Vertretung in Polen ihre Pässe verlängern wollte. (Bild: APA/AFP/Sergei GAPON)
Aufgebrachte Ukrainer standen am Mittwoch vor verschlossenen Türen, als sie ihre bei der ukrainischen Vertretung in Polen ihre Pässe verlängern wollte.

Protest vor ukrainischer Vertretung in Warschau
Diese Maßnahme stößt auf wenig Gegenliebe unter den Geflohenen. Am Mittwoch protestierten in der polnischen Hauptstadt Warschau Hunderte Ukrainer vor einer Passausgabestelle, da ihnen ihre Papiere nicht ausgehändigt wurden (siehe Bild oben). Behördenvertreter begründeten den Stopp mit „technischen Problemen“. Der ukrainische Botschafter in Polen, Wassyl Swaritsch, versicherte, dass sämtliche Anträge auf Reisepapiere, die vor dem 23. April eingereicht wurden, bearbeitet werden. 

Härtere Strafen für Kriegsdienstverweigerer
Kiew hatte die Regeln für die Mobilisierung von Soldaten vor gut zwei Wochen verschärft. Unter anderem werden Kriegsdienstverweigerer härter bestraft und Kriegsdienstleistende später entlassen. Die Armee hatte zuletzt große Schwierigkeiten, neue Soldaten zu rekrutieren.

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