Schlag auf Schlag geht es im Judo – in Zagreb findet dieser Tage mit der EM der erste von gleich drei Höhepunkten binnen nur 14 Wochen statt. „Das stellt uns vor ungewohnte Herausforderungen“, gibt auch Cheftrainerin Yvonne Snir-Bönisch zu. In Kroatien ist Österreichs Judoverband nur mit einem Rumpfteam am Start, dennoch soll es die Medaille geben.
Von 25. bis 28. April die EM in Zagreb, von 9. bis 16. Juni die WM in Abu Dhabi und ab 27. Juli die Olympischen Spiele in Paris – ein Höhepunkt jagt den nächsten, in aufsteigender Form, denn natürlich steht Olympia über allem. Was auch der Grund ist, warum Österreichs Team in Zagreb nicht in Bestbesetzung am Start ist. Denn Michaela Polleres verzichtet, um sich optimal auf die Spiele vorbereiten zu können. Für sie steht die zweite Olympiamedaille über allem. Und auch Aaron Fara wird wegen einer Blessur geschont, WM und Olympia haben nun einmal Vorrang.
Doch mit den Brüdern Shamil und Wachid Borchashvili, sowie der eingebürgerten Britin Lubjana Piovesana, heuer auch schon Grand-Slam-Siegerin, gibt es dennoch heiße Kandidaten. „Eine Medaille soll es zumindest werden“, erklärt Snir-Bönisch. „Bei der EM haben wir ja noch etwas Aufholbedarf.“ In der Tat gab es in ihrer erfolgreichen dreijährigen Ära bisher drei WM- und zwei Olympia-Medaillen, aber nur eine bei einer EM.
Für die Gebrüder Borchashvili ist Zagreb auch die nächste Runde im Duell um den Olympia-Startplatz in der Klasse bis 81 kg. Geändert an ihrer Beziehung hat die Rivalität nichts. „Im Gegenteil, wenn, dann sind wir noch näher zusammengerückt“, stellt Wachid klar, der in der Weltrangliste aktuell als 19. zehn Plätze Rückstand auf Bruder Shamil hat.
EM-Medaille fehlt noch in Sammlung
Der Olympia-Dritte wiederum war zuletzt gesundheitlich leicht angeschlagen, hat aber bei der EM eine persönliche Mission zu erfüllen. Denn beim Kontinentalturnier fehlt Shamil im Gegensatz zu Olympia und WM die Medaille noch.
Wie die Borchashvilis ist auch „Lulu“ Piovesana am Freitag, den 26. April im Einsatz. Für sie ist es der erste Olympia-Zyklus im rot-weiß-roten Trikot, nachdem sie seit dem Vorjahr für Österreich startberechtigt ist. Vor Ort in Österreich ist Piovesana, die mit Teamkollege Laurin Böhler liiert ist, schon länger. „Während Corona blieb ich hier stecken und konnte nicht mehr heimreisen. Wir hatten damals in Großbritannien ohnehin Ärger mit einem Trainer und es hat sich von den Bedingungen für uns Judoka nichts geändert, darum blieb ich hier.“ Und Österreich ist im Judo um eine Medaillenhoffnung reicher.
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