Der deutsche Fußball-Ex-Teamspieler Didi Hamann ist sehr skeptisch, ob eine Verpflichtung von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick dem FC Bayern zum Erfolg verhilft. „Dass Ralf Rangnick seine Qualitäten hat, ist unbestritten. Ob er zum FC Bayern passt, stelle ich aber infrage“, sagte der 50-Jährige in einem Interview von „Münchner Merkur/tz“. Der einstige Münchner Kicker erinnerte daran, dass Bayern eigentlich den Ballbesitz-Coach Xabi Alonso von Bayer Leverkusen verpflichten wollte.
„Und fünf Wochen später will man einen Trainer holen – wenn er ja sagt -, dessen Fußball auf Nicht-Ballbesitz basiert. Die Bayern müssen sich schon die Frage stellen, wie sie Fußball spielen wollen“, sagte Hamann. „Ich habe da meine Zweifel, ob es klappt, denn das ist nicht Bayern München – und du hast auch die Spieler nicht dazu.“
Schöttel bestätigt Angebot
Rangnick hat beim ÖFB noch einen Vertrag bis zumindest zum Ende der WM-Qualifikation Ende 2025, aber ein Angebot von den Bayern vorliegen. Das bestätigte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel am Mittwochabend. Rangnick überlege nun, ob er die Offerte aus München annehmen wolle. Hamann sagte dazu: „Ralf Rangnick hat in Österreich wirklich etwas aufgebaut. Ein Wechsel zum FC Bayern würde für ihn schon auch viel aufs Spiel setzen. Er würde viel aufgeben, um bei einem Verein zu arbeiten, bei dem sehr viel im Moment sehr instabil ist.“
Auf der anderen Seite habe er jetzt ehemalige Weggefährten im Verein, Verbündete. „Jetzt ist wahrscheinlich der beste Zeitpunkt, das umzusetzen, was er machen will. Ob das für den Verein gut ist oder nicht, lasse ich einmal dahingestellt.“
„Das wäre fatal“
Hamann erinnerte diesbezüglich auch daran, dass Rangnick der nächste Funktionär wäre, der aus Leipzig an die Säbener Straße kommt, „obwohl das Konstrukt RB bei den Fans ein absolutes Feindbild ist. Die Bayern predigen immer ‘Mia san Mia‘, das hat man sich aufgebaut. Aber auch die Identifikation, der Zusammenhalt mit den Fans macht diesen Verein besonders. Das zu verlieren, wäre fatal“.
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