Vor drei Monaten appellierte Lisa-Maria Reisinger in einem Tränen-Video an ihre Kunden, das Lager ihrer femitale GmbH leerzukaufen, um das Ruder herumzureißen. Drei Monate später lässt die Unternehmerin nun wissen: Ihre Firma, die sich auf Produkte für Regelbeschwerden spezialisiert hat, steht vor der Pleite.
Die einen verstecken sich, andere zeigen selbst in dunklen Stunden des Unternehmertums, wie stark sie sind, indem sie auch ihre Gefühle und Gedanken nach außen tragen.
„Wir müssen aufhören“
Mit einem Video auf Social Media hatte Lisa-Maria Reisinger Mitte Jänner einen dramatischen Hilferuf abgesetzt, der die von ihr gegründete femitale GmbH retten sollte, indem das Lager des auf Produkte für Regelbeschwerden spezialisierten Unternehmens aus St. Florian bei Linz leergekauft wird. Drei Monate später setzte sich die Engelhartszellerin wieder vor die Kamera. Gefasster als damals ließ sie am Donnerstag ihre Wegbegleiter wissen: „Es ist leider so weit, wir müssen aufhören, wir machen Schluss.“
Man habe versucht, mit allen Gläubigern eine einvernehmliche Lösung zu finden. „Aber wir haben es nicht geschafft“, sagte Reisinger. Und weiter: „Daher muss der letzte Schritt jetzt gesetzt werden. Und das ist die Anmeldung zur Insolvenz.“
„Ich habe jetzt genug geweint“
Am Freitag startete auf www.femitale.com um 10 Uhr der letzte große Abverkauf – alle Produkte werden mit minus 60 Prozent angeboten. „Mein wirklich nun allerletzter Wunsch wäre es, dass diese tollen Produkte nicht im Lager verstauben, sondern auch noch die Chance erhalten, die Welt für jemand anderen besser zu machen“, meint Reisinger, die zum Abschluss feststellte: „Ich habe jetzt genug geweint.“
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