Ein rumänischer Vater brachte sein Kind (10) nach den Semesterferien nicht mehr wieder heim. Die Mama klagt im Landesgericht: „Ich konnte meinen Sohn neun Monate lang nicht sehen“. Mehr als zwei Jahre nach dem Vorfall wird jetzt der Mann per Haftbefehl gesucht.
Ein Rumäne (43) hätte am Donnerstag um 14 Uhr im Salzburger Landesgericht erscheinen sollen – als Angeklagter. Weil er seinen Sohn (10) zu sich nahm und nicht mehr wieder zurückbrachte. Kindesentziehung nennt sich der Straftatbestand.
„Keine Sekunde“ durfte sie Kind allein sehen
Unentschuldigt ist er dem Prozess ferngeblieben, betont die Richterin und beschließt in Abwesenheit zu verhandeln. Dazu ruft sie die Mutter des Kindes in den Zeugenstand. „Er hat ihn für die Semesterferien abgeholt und nicht mehr zurückgebracht“, schildert die Frau. Das war im Februar 2022, ein paar Monate nach der Scheidung.
Anfangs waren Vater und Kind in Schweden, seit November 2022 sind sie in Rumänien – in der Heimatstadt der Eltern. Das wisse die Mama „durch persönliche Kontakte“, sagt sie.
Es ist skandalös, wie die rumänischen Behörden diesen Fall verschleppen und handhaben. Nach mehr als zwei Jahren gehört jetzt endlich etwas getan. Immerhin geht es hier um ein Kind. Der Bub gehört nach Österreich.
Alexander Schuberth, Rechtsanwalt der Mutter
„Erst nach neun Monaten durfte ich ihn wiedersehen“, klagt sie. Und seit der Kindesentziehung „habe ich keine einzige Stunde alleine mit meinem Sohn verbracht.“ Der Vater torpediere alles und argumentiere: Der Sohn wolle die Mama nicht mehr sehen. „Das Kind steht unter dem starken Einfluss meines Ex-Mannes“, weiß sie. Obwohl sie das alleinige Sorgerecht und einen Gerichtsbeschluss hat, wollen die rumänischen Behörden nicht handeln.
Deshalb soll der Vater festgenommen werden. Dazu beantragt die Staatsanwältin einen EU-Haftbefehl. Die Richterin vertagte bis dahin den Prozess.
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