Nach Drogen-Unfall

„Vergiftete“ Familie muss Einsatz nicht bezahlen

Keine Vergiftung, dafür eine Überdosis – auf die Familie aus dem Salzburger Flachgau wartet wohl eine Anzeige. Die Kosten für den Einsatz – inklusive Notarzthubschrauber – dürften ihnen aber erspart bleiben.

Die Nebel lichten sich langsam rund um eine sechsköpfige Familie aus Obertrum – die „Krone“ berichtete. Am Montagabend mussten die Flachgauer per Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden. Sie klagten über Übelkeit und Schwindel. Lange war nicht klar, woher ihre Vergiftungssymptome stammten. War es Gas oder Kohlenmonoxid, das Essen oder gar etwas ganz anderes?

Unzählige Rettungskräfte waren am Montag bei dem Vorfall in der Wohnsiedlung in Obertrum im Einsatz.

(Bild: Markus Tschepp)

THC-Wert bei vier Personen erhöht
Am Mittwoch bestätigte sich, dass es Drogen waren, die die Einsatzkräfte rotieren ließen. Gleich vier Personen hatten einen erhöhten THC-Wert im Blut. Die Familie dürfte vor dem Essen Cannabis konsumiert haben. In welcher Form, ob absichtlich oder unbewusst, das ist nach wie vor offen. Klar ist, dass ein Kleinkind (3) dabei unbeschadet blieb.

Für den Einsatz der vier Dutzend Einsatzkräfte samt Notartzhubschrauber „Christophorus 6“ muss die Familie nicht aufkommen. Polizei und Staatsanwaltschaft prüfen aber weiter. Eine Anzeige nach dem Suchtmittelgesetz wegen Drogenbesitzes ist wahrscheinlich.