Seit einigen Jahren gibt es immer mehr Versicherungen gegen Krebs. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat diese jetzt analysiert – mit ernüchterndem Ergebnis. Viele hätten Ausnahmen und seien teuer, sagte Gabi Kreindl vom VKI.
Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Ungefähr 400.000 Menschen leben aktuell mit einer Diagnose, jährlich erkranken laut Österreichischer Krebshilfe etwa 44.000 Menschen neu. Seit einigen Jahren sind nun auch entsprechende Versicherungen im Aufwind.
Allerdings sind gar nicht alle Arten versicherbar. Die Versicherungssummen, die vereinbart werden können, liegen zwischen 10.000 und 100.000 Euro. Im Krankheitsfall wird das Geld ausbezahlt, das frei für beispielsweise zusätzliche Behandlungen, Beratung oder psychologische Betreuung verwendet werden kann.
Zumeist enden diese Versicherungen bereits im Alter von 70 Jahren.
Verein für Konsumenteninformation (VKI)
Prämien altersabhängig
Die Prämien richten sich laut VKI nicht nur nach der versicherten Summe, sondern auch nach dem Alter bei Vertragsabschluss. Je älter die Person ist, desto teurer ist die Prämie. „Vor diesem Hintergrund macht der Abschluss einer Krebsversicherung gleich etwas weniger Sinn. Denn zumeist enden diese Versicherungen bereits im Alter von 70 Jahren“, kritisierte der VKI. Zu diesem Zeitpunkt würden sowohl Frauen als auch Männer am häufigsten an Krebs erkranken, wobei Brustkrebs deutlich früher auftreten kann.
„Wenn zum Beispiel Brust-, Prostata-, Lungen- oder Darmkrebs nicht versicherbar sind, dann ist ein Abschluss, rein statistisch gesehen, noch weniger sinnvoll“, warnen die Konsumentenschützerinnen und Konsumentenschützer zudem. Diese Krebsarten kommen am häufigsten vor. Auch Tumorvorstufen sind laut VKI meist ausgenommen.
„Bessere Alternativen“
„Wer an Krebs erkrankt, wird in Österreich über die staatliche Krankenversicherung behandelt. Auch eine Zusatzversicherung verbessert nicht die Qualität oder Art der Behandlung“, wird zu bedenken gegeben. Für die Konsumentenschützerinnen und Konsumentenschützer ist eine solche Versicherung „nicht unbedingt notwendig.“
Bessere Möglichkeiten seien etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Überlebensversicherung, mit der auch weitere Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall versichert werden können. Wer die Familie im Todesfall absichern wolle, könne eine Ablebensversicherung abschließen.
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