Bei den Austrian Airlines (AUA) droht vorerst kein neuer Streik mehr. AUA-Management und die Gewerkschaft vida haben sich am Donnerstag nach langwierigen Verhandlungen in mehr als 20 Runden auf einen neuen Kollektivvertrag für das Bordpersonal geeinigt. Die ausgehandelte Erhöhung kann sich durchaus sehen lassen ...
Die Gehälter aller rund 2400 Flugbegleiter und -begleiterinnen sowie der rund 1000 Piloten und Pilotinnen werden in drei Stufen ab April 2024 sowie ab Jänner 2025 und Jänner 2026 um durchschnittlich insgesamt 19,4 Prozent steigen, wie die Verhandler am Donnerstagabend bekannt gaben. Die Gehälter der Copiloten und -pilotinnen werden im Schnitt um weitere elf Prozent angehoben.
Die Einigung gelte vorbehaltlich der positiven Abstimmung durch die Gewerkschaft vida, erklärte die AUA in der Presseaussendung. Abgestimmt wird in den kommenden Tagen. Betriebsrat und Gewerkschaft empfehlen dieses Mal die Zustimmung, hieß es seitens der Gewerkschaft zur APA.
„Friedenspflicht“ vereinbart
Neben den Gehaltssteigerungen wurde eine sogenannte Friedenspflicht vereinbart, teilte die AUA mit. Diese legt fest, dass während der Laufzeit des Kollektivvertrags keine Betriebsstörungen in Form von Streiks stattfinden dürfen. Ein Streik sowie mehrere Betriebsversammlungen hatten im Frühjahr zu Hunderten Flugausfällen geführt und einen Millionenschaden verursacht.
„Verhandlungen sind ein zähes Ringen, um den Interessen aller Beteiligten bestmöglich nachzukommen. Mit dem jetzigen Abschluss ist es uns gelungen, die Mitarbeiter-Bedürfnisse sowie das Interesse nach unternehmerischer Planbarkeit in Balance zu bringen. Mit der erstmals vereinbarten Friedenspflicht können sich unsere Fluggäste wieder auf uns verlassen“, hieß es vom AUA-Management zur Einigung.
„Erhöhung über der Inflationsrate“
„Diese Verhandlungslösung bedeutet für das Bordpersonal der AUA eine deutliche Erhöhung der Gehälter über der Inflationsrate“, so Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida in einer Aussenudng. Die Inflation über die gesamte Laufzeit werde entsprechend der tatsächlichen Höhe ausgeglichen.
„Die Laufzeit über drei Jahre erfüllt eine Forderung des Arbeitgebers und gewährleistet nicht nur die Planungssicherheit für das Unternehmen, sondern sichert auch einen hochwertigen und zuverlässigen Flugbetrieb für die Passagiere. Somit können Reisende in den kommenden Jahren bedenkenlos ihre Flugtickets bei Austrian Airlines buchen“, so Liebhart abschließend.
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