Angesichts des drohenden TikTok-Verbots in den USA würde der chinesische Mutterkonzern ByteDance die Kurzvideo-App laut Insidern lieber schließen als verkaufen. Dies gelte, wenn alle rechtlichen Mittel gegen ein Verbot ausgeschöpft seien, sagten vier mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag.
Knackpunkt sei der Algorithmus des Konzerns, der sich wegen der geistigen Eigentumsrechte nicht von ByteDance trennen lasse. Dieser sei neben Nutzerdaten und dem Produktmanagement einer der wertvollsten Vermögenswerte des chinesischen Unternehmens.
ByteDance lehnte eine Stellungnahme ab und verwies auf die unternehmenseigene Medienplattform Toutiao. Dort teilte der Konzern mit, dass ein Verkauf von TikTok nicht geplant sei. Vorangegangen war ein Bericht auf der Tech-Plattform „The Information“, wonach Szenarien für einen Verkauf des US-Geschäfts von TikTok ohne den Algorithmus zur Videoempfehlung geprüft würden.
Frist bis 19. Jänner
Das US-Parlament hatten kurz zuvor ein Gesetz verabschiedet, das den chinesischen TikTok-Mutterkonzern ByteDance dazu verpflichtet, sein US-Geschäft binnen eines Jahres zu verkaufen. Andernfalls werde der Zugriff auf die Plattform blockiert. Mit seiner Unterzeichnung der Gesetzesvorlage setzte US-Präsident Joe Biden die Frist auf den 19. Jänner – einen Tag bevor seine Amtszeit enden könnte.
Aufgrund ihrer Nähe zur chinesischen Regierung stehen ByteDance und die vor allem bei Jugendlichen beliebte App TikTok in zahlreichen Ländern unter Spionageverdacht. Behörden befürchten, dass die Volksrepublik persönliche Daten der Nutzer unter ihre Kontrolle bringen und die öffentliche Meinung manipulieren kann.
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