Der Karawankenhof in Unterbergen galt als Prunkstück des Rosentales. Aber die Geschichte des ehrwürdigen Baus sollte nur kurz dauern. Denn schon nach 50 Jahren wurde das Baujuwel während eines Flammeninfernos bis auf die Grundmauern vernichtet.
Eingebettet in die Karawanken, thronte das ehrwürdige Gebäude rund 50 Jahre über dem Rosental. In dieser Zeit durchlebte der Karawankenhof eine durchaus bewegte Geschichte. 1907 war es Hans Oblasser, Besitzer der Unterbergner Brauerei, der nach den Plänen von Architekt Franz Pichler das Hotel errichten ließ. „Dieses Prunkstück ist auch gleich gut angelaufen“, weiß Rainer Adamik, Stadthistoriker von Ferlach. Denn der im niederrheinischen Stil errichtete Bau war für damalige Verhältnisse modern ausgestattet. Mit elektrischem Licht, Bibliothek, Tennisplatz sowie Terrasse mit prachtvoller Fernsicht warb Oblasser um Gäste.
Erster Brandanschlag und Ende des Hotelbetriebes
Doch nur ein Jahr nach der Eröffnung des Alpenhotels wurden auf der Veranda des Baus zwischengelagerte Vertäfelungen in Brand gesteckt. Wie sich kurze Zeit später herausstellte, waren es Slowenen, die den Betrieb niederfackeln wollten.
Bis zum Ersten Weltkrieg liefen die Geschäfte und der Hotelbetrieb für Hans Oblasser und seinen Karawankenhof hervorragend. „Nach dem Krieg wurde das Hotel von einer Klagenfurterin gekauft. Aber der Betrieb wurde bald eingestellt“, sagt Adamik im Gespräch mit der „Krone“. Das ehrwürdige Haus stand für einige Jahre leer.
Erst im Zweiten Weltkrieg sollte dem Karawankenhof wieder eine besondere Rolle zum Teil werden. Die Nationalsozialisten widmeten das Hotel in ein Mutterheim um. „Viele Ferlacher sind damals dort auf die Welt gekommen“, erklärt Adamik: „Später war der Karawankenhof dann ein Lazarett.“
Neue Pläne und das große Flammeninferno
Und nach dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung durch die Briten, kaufte schließlich die Republik Österreich den markanten Bau und wollte dort eine Gendarmerieschule einrichten. Das sollte aber das Ende für den Karawankenhof bedeuten. Denn bei Flämmarbeiten fing der Holzriegelbau 1959 Feuer. „Binnen weniger Minuten stand das Gebäude in Vollbrand“, erklärt Adamik. Trotz aller Bemühungen der Feuerwehren konnte das Rosentaler Wahrzeichen nicht mehr gerettet werden und brannte bis auf die Grundmauern nieder.
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