Teamspieler „Mo“ Cham glänzt bei Frankreichs Liga-Letztem Clermont. Klassenerhalt und EM sind das große Ziel des Wieners. „Glückwünsche“ von Frankreich- und Paris-Topstar nach dem Duell im Prinzenpark.
„Das hatte ich noch nie. Ich wusste gar nicht, dass das geht.“ Sagt Muhammed Cham zur „Krone“, weil er bei Clermont gleich auf zwei Trainer hören muss: Denn zu Pascal Gastien, der den Kleinklub nicht vom Ligue-1-Tabellenkeller wegbrachte, wurde mit Sébastien Bichard bereits der neue Chefcoach für nächste Saison dazugeholt. „Jetzt sitzen eben beide auf der Bank und versuchen, das Beste rauszuholen.“ Allerdings: Ihre Spielphilosophie ist komplett unterschiedlich! Der „alte“ Trainer, Gastien, fordert Ballbesitz und Dominanz – der „neue“, Bichard, will defensiv stabil stehen und schnell umschalten.
Wie geht Offensiv-Ass Cham damit um? „Für mich ist beides kein Problem. Ich habe gerne den Ball, kann aber genauso gut umschalten“, erzählt der 23-Jährige, der am liebsten Zehner, dazu rechts am Flügel spielt. Und als Dauerbrenner für Schwung sorgt. Vor der 0:1-Niederlage bei Lens und Teamkollege Kevin Danso traf „Mo“ beim Heim-1:1 gegen Montpellier per Elfer zum 1:0 und glänzte beim 1:1 bei Paris SG (Senny Mayulu, 17-jähriger Bruder von Rapid-Stürmer Fally, feierte sein Startelf-Debüt). „Parc des Princes, tolle Kulisse – bei PSG zu spielen, ist extravagant. Dazu waren meine Familie und Freunde im Stadion.“ Nach Abpfiff kam Cham, der einen Freistoß knapp über die Latte gesetzt hatte, mit Frankreichs Superstar Kylian Mbappé ins Gespräch. „Er war freundlich und hat mir viel Glück gewünscht.“ Auch schon fürs Gruppenduell bei der EM, wo der Wiener als heißer Kaderkandidat gilt? „Nein“, lacht er. „Ich glaube, Mbappé weiß nicht, wer genau ich bin und dass ich für Österreich spiele.“ Dabei gab’s beim März-Lehrgang das Comeback, beim 6:1 im Happel-Stadion gegen die Türkei einen Kurzeinsatz. „Ein schönes Gefühl und eine riesige Ehre, für mein Land auflaufen zu dürfen. Jetzt versuche ich, im Verein mein Bestes zu geben, damit ich eine Chance auf die EM habe.“ Noch dazu in Deutschland, wuchs er doch nach seinen ersten Jahren in Penzing in Hannover auf.
Die EURO könnte für Cham auch ein Sprungbrett werden. Der Ex-Admiraner hat bei Clermont noch Vertrag bis 2026, aber seine Leistungen und Interessen deuten auf einen Abgang im Sommer hin. „Ich fühle mich bereit und will den nächsten Schritt gehen.“ Das kann auch innerhalb Frankreichs sein. „Egal, ob Fußball, Land und Leute – mir taugt’s hier.“ Der Abstiegskampf sei mental „hart und nervig“, erzählt „Mo“ vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Reims. „Die Situation ist seit Saisonbeginn schwierig.“ Aktuell fehlen sieben Punkte zum fixen Klassenerhalt. „In Anbetracht der Lage ist die Stimmung noch recht positiv.“ Das geht auch auf Neo-Trainer Bichard zurück. „Mit ihm ist neuer Schwung reingekommen.“
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