Mit Kultsongs wie „Livin’ On A Prayer“ oder „You Give Love A Bad Name“ katapultierten sie sich in den Rock‘n‘Roll-Olymp. Die vierteilige Doku „Thank You, Goodnight: The Bon Jovi Story“ erzählt die Geschichte der Kultband – mit allen Höhen und Tiefen...
Vitamine, Laserbehandlungen, Inhalatoren – wir schreiben das Jahr 2022, Jon Bon Jovi ist gerade 60 geworden und kämpft mit seinen Stimmbändern. Der Tonartwechsel in ihrem Kultsong „Livin’ On A Prayer“ soll ihm über die Jahrzehnte an Live-Auftritten zum Verhängnis geworden sein. Die Wahrheit sieht aber ernüchternder aus: Er ist alt geworden und seine Stimmbänder nicht mehr vollständig. Bevor er aber eine Operation in Erwägung zieht, soll eine Mischung aus „Voodoo und Wissenschaft“, wie der Sänger es beschreibt, helfen, um das bevorstehende 40-jährige Jubiläum seiner Band mit einer Tour zu zelebrieren. Beweisen müssen sie niemandem mehr etwas, die 130 Millionen verkauften Alben und die Jahrzehnte an ausverkauften Touren sprechen für sich. Es geht der Band nicht um Geld und Erfolg, sondern darum, ihr Vermächtnis zu bewahren.
Was das bedeutet, zeigt die Disney+-Doku „Thank You, Goodnight: The Bon Jovi Story“. Mit insgesamt fast sechs Stunden Laufzeit ist sie eher etwas für eingefleischte Fans. Wer Hits wie „Livin’ on a Prayer“ oder „You Give Love A Bad Name“ nur aus dem Radio kennt, könnte sich auch mit Folge eins zufrieden geben.
Wer sich aber vollends auf die vierteilige Doku einlässt, taucht in die Entstehungsgeschichte der Band ein, beginnend Ende der 70er-Jahre im tiefsten New Jersey und verfolgt ihren kometenhaften Aufstieg in den 80ern, bis dieser sie schließlich ausbrannte. Mit stolz blicken Bon Jovi in die Vergangenheit, wie sie sich stets wieder aufrappelten und sprechen offen über alle Höhen und Tiefen – auch über die Zerwürfnisse mit Kultgitarrist Richie Sambora. Melancholisch und emotional hingegen fällt Jon Bon Jovis Blick in die Zukunft aus: ewig Musik machen wollend, es aber körperlich bedingt vielleicht nicht können. Vor allem mit der Erinnerung daran, dass sich einst alle – Band, Crew, Fans – auf seine kraftvolle Stimme blind verlassen konnten.
Diese Zeiten sind vorbei, aber es brechen neue an. Und, wenn wir uns ehrlich sind, es hätte sie, eine der erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte, auch schlimmer treffen können
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