Die EU-Kommission nimmt den chinesischen Online-Händler Shein, der mit Schnäppchenpreisen für Modeartikel Millionen europäischer Verbraucher auf seine Plattform lockt, künftig enger an die Kandare. Wie die Brüsseler Behörde mitteile, wurde Shein am Freitag im Rahmen des Gesetzes für digitale Services (DSA) offiziell in die Kategorie der sehr großen Online-Plattformen eingestuft – und ist damit strengeren Vorgaben unterworfen.
Der EU-Kommission zufolge hat Shein nach eigenen Angaben durchschnittlich mehr als 45 Millionen monatliche Nutzer in der Europäischen Union. Damit liege das Unternehmen gemäß dem Digital Services Act über der Schwelle für die Einstufung als sehr große Online-Plattform. Das bedeutet, dass Shein nun innerhalb von vier Monaten, also bis Ende August, umfangreiche Vorkehrungen zum Schutz beispielsweise vor Produktfälschungen und Verletzungen der Rechte zum Schutz geistigen Eigentums ergreifen muss.
Außerdem werden für das chinesische Unternehmen jährliche Risikobewertungsberichte verpflichtend, die insbesondere mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher unter die Lupe nehmen müssen – mit einem Schwerpunkt auf dem körperlichen und geistigen Wohlbefinden von minderjährigen Nutzern.
Die Vorgaben des DSA für Digitalriesen betrafen seit Ende August zunächst 19 große Dienste, darunter die Online-Händler Amazon und Zalando, Google Maps sowie Plattformen wie Facebook, TikTok und X (vormals Twitter). Im Dezember kamen die Plattformen Pornhub, Stripchat und XVideos hinzu. Inklusive Shein fallen damit inzwischen 23 große Online-Dienste in diese Kategorie.
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