Legionärin Höbinger:

„Der Mythos Liverpool hat mich sofort gepackt“

Sport
27.04.2024 09:30
ÖFB-Teamspielerin Marie-Therese Höbinger bekommt die Faszination Liverpool in allen Facetten zu spüren. Seit Sommer steht die 22-Jährige beim Frauen-Team der „Reds“ unter Vertrag. „Der Klub ist in der Stadt allgegenwärtig.“

„Ich erfahre eine extreme Wertschätzung. Das als Frau erleben zu dürfen ist unbeschreiblich...“ Wenn Marie-Therese Höbinger über ihren Verein, den FC Liverpool, spricht, kommt sie aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. „Der Mythos LFC hat mich sofort gepackt“, strahlt die Mittelfeldspielerin, die im Sommer aus Zürich an die Mersey wechselte.

Höbinger zählt bei den „Reds“ zu den Leistungsträgerinnen (Bild: FC Liverpool)
Höbinger zählt bei den „Reds“ zu den Leistungsträgerinnen

„Auch wenn kein Match ist, laufen die Leute in der Stadt mit Trikots herum. Es gibt eigene Jürgen-Klopp-Bars, viele Gemälde von Spielern an den Häusern. Der Klub ist allgegenwärtig“, verliebte sich die Hinterbrühlerin auf Anhieb in ihre neue Heimat. Die Topbedingungen waren wohl ein Mitgrund. Nachdem die Herren ins neue Trainingszentrum in Kirkby umgezogen waren, erbten die Ladys das riesige Trainingsareal in Melwood. „Hier fehlt es dir an nichts.“ Gespielt wird vor den Toren Liverpools, also im Stadion der Tranmere Rovers.

„Richtig Gänsehaut“
An die altehrwürdige Anfield Road hat die 22-jährige, die einst bei Stadlau spielte, dennoch unvergessliche Erinnerungen. „Unser Stadtderby gegen Everton wurde dort ausgetragen. Wenn sich die Ränge füllen, die Hymne ,You’ll never walk alone‘ ertönt, bekommst du richtig Gänsehaut.“ Berührungspunkte mit den männlichen Stars gibt’s nur selten. „Ich habe Elliott, Salah und Diaz bei einem Fotoshooting getroffen. Sie waren sehr nett, werden aber ziemlich abgeschirmt.“

Gegen Bristol erzielte die 22-Jährige das 1:0-Goldtor (Bild: FC Liverpool)
Gegen Bristol erzielte die 22-Jährige das 1:0-Goldtor

Die Frauen sind am besten Weg dorthin. 2021 ließen sich die Pay-TV-Sender SKY und BBC die Übertragungsrechte der Women’s Super League satte 18 Millionen Euro kosten. „Hier musst du nicht darum kämpfen, akzeptiert zu werden. Ich habe auch in Deutschland gespielt, England ist eine andere Welt“, so Höbinger, die 2013 mit dem Polgargymnasium den „Krone“-Hallencup gewann, zuletzt beim 1:0 gegen Bristol ihren fünften Ligatreffer erzielte – und beim Fünftplatzierten zu den Stützen zählt.

Die Hinterbrühlerin durfte auch in Anfield auflaufen (Bild: FC Liverpool)
Die Hinterbrühlerin durfte auch in Anfield auflaufen

„Es ist schön, wenn sich die harte Arbeit bezahlt macht“, wurde sie im Oktober etwa zur Spielerin des Monats geehrt. „Ich bin sehr zufrieden mit meinen Leistungen.“ Jene der „Reds“ wirken für Außenstehende durchwachsen. „Der Verein ist erst vor zwei Jahren aufgestiegen, hat sich gut etabliert. Aber klar, als LFC willst du mittelfristig auf Titeljagd gehen ...“

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