Strenge Anweisungen
Suche nach Arian wird zum Wettlauf gegen die Zeit
Hunderte Einsatzkräfte suchen in Elm in Bremervörde in Deutschland weiterhin nach Arian A. Noch immer fehlt von dem vermissten sechsjährigen Buben jede Spur. Auch der Einsatz von Feuerwerk, Luftballons und Musik half bislang nicht. In der Nacht auf Samstag wurde ein Feuerwerk abgebrannt, um dem Kind auf die Spur zu kommen. Doch nun geht die Suche still und leise weiter, auch ein Zettel mit strengen Hinweisen wurde verteilt.
Seit Tagen sind Hunderte Polizisten, Soldaten, Suchhunde, Drohnen und ein Hubschrauber im Einsatz, um den am Montagabend verschwundenen Buben zu finden. Auch die Bundeswehr stockte ihre Unterstützung auf.
„Unkonventionelle Methoden“ sollen Aufmerksamkeit erregen
Laut Polizei reagiert das Kind, das unter dem Asperger-Syndrom leidet, nicht darauf, wenn sein Name gerufen wird: „Wir müssen sehr engmaschig suchen, weil wir davon ausgehen müssen, dass er sich von sich aus nicht melden wird.“ Daher versuchen die Einsatzkräfte mit unkonventionellen Methoden, Arian zu finden.
Zu diesem Zweck wurden am Freitag Kinderlieder abgespielt, mit Helium gefüllte Luftballons verteilt, ein Feuerwerk abgebrannt und von Skybeamern große Lichtkegel in den Himmel geworfen, um die Aufmerksamkeit des Kindes zu erregen. Doch nun geht die Suche „still und leise“ weiter, in kleinen Gruppen von maximal fünf Personen. Der Grund: Laute Geräusche könnten den Buben erschrecken.
Zettel mit Anweisungen verteilt
An Helfer wurde ein Zettel mit Hinweisen verteilt. Darauf sind alle Informationen zum Buben zu finden, weiterhin Anweisungen, wie im Falle eines Auffindens verfahren werden muss. Laut Schreiben erkennen Helfer Arian an einem gelb-orangen T-Sirt (siehe Foto oben) und einer schwarzen Jogginghose.
Bei Rufen nach dem Kind, auf welches das autistische Kind höchstwahrscheinlich nicht reagiert, soll auf Wiederholungen verzichtet werden. Helfer sollen auf Pflückspuren achten, da sich der Bub von Blättern und Gras ernähren könnte. Auch gilt es zu bedenken, dass Arian gut klettern und hohe Zäune überwinden kann.
Helfer instruiert: „Ich bringe dich zu Mama“
Sollte der Bub gefunden werden, seien strenge Auflagen zu beachten. Nur eine Person dürfe sich dem Kind nähern, es aber nicht anfassen. „Ich bringe dich nach Hause“ oder „Ich bringe dich zu Mama“ solle in klarer, eindeutiger Sprache kommuniziert werden. Jubeln sei verboten, auch laute Geräusche. Liege der Bub am Boden, solle er in dieser Position unbedingt belassen werden.
Am Samstag wurde weiter entlang des Flusses Oste, jedoch auch erneut rund um Elm gesucht. An manchen Orten müsse mehrfach nachgeschaut werden, so der Sprecher. „Es ist durchaus möglich, dass sich der Junge auch hin und her bewegt. Was gestern negativ war, kann heute positiv sein.“ Gleichzeitig ziehe sich die Suche bereits weit in den angrenzenden Landkreis Stade.
Anrainer und Nachbarn helfen bei Suche
Einsatzkräfte waren mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras unterwegs, auch zahlreiche Passanten und Anrainer boten ihre Hilfe bei der Suche nach dem Kind an.
Kälte bereitet Helfern Sorgen
Arian hatte sein Elternhaus am Montagabend allein und ohne Jacke in Richtung des angrenzenden Waldes verlassen. Hunderte Einsatzkräfte durchkämmen seit Tagen die Gegend rund um Elm in Bremervörde, dem Heimatort des Sechsjährigen.
Angesichts der niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage ist die Suche zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden.
Groß ist die Sorge, dass der Bub ins Wasser gefallen sein könnte. Zudem waren die Retter abermals in dem Ortsteil unterwegs. Scheunen und Garagen wurden durchsucht, sogar Gullideckel angehoben. Die Gemeinde hatte außerdem die für Freitag geplante Müllabfuhr abgesagt.
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