Wiederholt argumentierten Befürworter des alten, bisherigen Wehrpflicht-Systems mit den "hohen Kosten eines Berufsheers" gegen eine entsprechende Reform des Bundesheeres. So etwa auch kürzlich Generalstabschef General Edmund Entacher in einem "profil"-Interview: "Wenn ich nur die derzeitigen Budgetkosten für unsere Rekruten mit den zukünftigen Lohnkosten von 9.000 Längerdienenden vergleiche, dann kommen Berufssoldaten um ein Mehrfaches teurer."
Experten des Sozialministeriums errechneten nun aber die tatsächlichen Kosten, die mit dem Grundwehrdienst-Modell jährlich entstehen: 160 Millionen Euro entgehen dem Staat allein durch den Ausfall an Sozialversicherungsbeiträgen und an Lohnsteuereinnahmen. 70 Millionen Euro muss das Sozialministerium jährlich für die Grundwehrdiener an die Pensionsversicherungsanstalten überweisen. Und 213 Millionen Euro pro Jahr gibt die Republik für die Unterbringung, die Verpflegung und die Ausbildung der nur sechs Monate dienenden Rekruten aus.
"Insgesamt kostet das jetzige Grundwehrdienstmodell jährlich etwa 443 Millionen Euro, also fast eine halbe Milliarde Euro", betont Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) im Gespräch mit der "Krone".
Und Hundstorfer kontert auch auf Aussagen der AMS-Führung, dass sich zu wenige Österreicher für ein Soziales Jahr melden würden: Er sei "absolut überzeugt davon", dass jährlich 6.500 Menschen ein Soziales Jahr ableisten wollen und gerne Aufgaben des jetzigen Zivildienstes übernehmen.
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